Die Hände von US-Präsident Trump

Nach Luftangriffen auf Ukraine Trump bezeichnet Putin als "absolut verrückt"

Stand: 26.05.2025 07:21 Uhr

"Er ist absolut verrückt geworden": Angesichts der jüngsten schweren russischen Luftangriffe auf die Ukraine hat US-Präsident Trump Kremlchef Putin scharf kritisiert. Vorwürfe machte er auch Selenskyj und Amtsvorgänger Biden.

Die russische Armee hat die Ukraine massiv mit großen Schwärmen von Drohnen angegriffen. Sehr zum Unmut von US-Präsident Donald Trump. "Verrückt" nannte Trump den russischen Präsidenten.

"Das gefällt mir gar nicht"

"Ich bin nicht glücklich mit dem, was Putin tut. Er tötet eine Menge Menschen", sagte Trump Journalisten in New Jersey, kurz bevor er die Air Force One bestieg, um von seinem Golfclub in Bedminister ins Weiße Haus zurückzukehren. "Ich weiß nicht, was zum Teufel mit Putin passiert ist. Ich kenne ihn schon sehr lange. Ich bin immer gut mit ihm ausgekommen. Aber jetzt schickt er Raketen in Städte und tötet Menschen, und das gefällt mir überhaupt nicht. Wir sind mitten in den Gesprächen und er schießt Raketen auf Kiew und andere Städte", fügte er hinzu. Auf die Frage, ob er weitere Sanktionen gegen Russland in Erwägung ziehe, antwortete Trump: "Absolut."

Putin sei "absolut verrückt geworden", schrieb der US-Präsident nach seiner Ankunft in Washington auf seiner Plattform Truth Social. "Raketen und Drohnen werden auf Städte in der Ukraine geschossen, ohne jeglichen Grund."

Trump schrieb weiter, er habe immer gesagt, Putin wolle die ganze Ukraine und nicht nur ein Stück. "Aber wenn er das tut, wird das zum Untergang Russlands führen!"

Kritik an Selenskyj und Amtsvorgänger Biden

Doch nicht nur Putin machte Trump schwere Vorwürfe. Scharfe Kritik äußerte er auch am ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dieser tue seinem Land keinen Gefallen, wenn er so rede, wie er es tue. "Alles, was aus seinem Mund kommt, verursacht Probleme, das gefällt mir nicht, und das sollte besser aufhören", schrieb Trump.  Dies sei ein Krieg, der nie begonnen hätte, wenn er Präsident gewesen wäre, fügte Trump hinzu. "Das ist Selenskyjs, Putins und (Joe) Bidens Krieg, nicht 'Trumps'." Er helfe nur, "die großen und hässlichen Feuer zu löschen, die durch grobe Inkompetenz und Hass entstanden sind".

Trump möchte ein Ende der Kämpfe erreichen - Kritiker werfen ihm aber vor, dabei nicht genügend Druck auf Russland auszuüben. Die ersten direkten Gespräche seit 2022 zwischen Russland und der Ukraine endeten ohne Vereinbarungen für einen Waffenstillstand. Beide Seiten einigten sich jedoch, jeweils 1.000 Gefangene auszutauschen, was am Wochenende geschah.

Auch der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Keith Kellogg, verurteilte die neuerlichen schweren Angriffe und forderte einen sofortigen Waffenstillstand. Bundesaußenminister Johann Wadephul kündigte im Bericht aus Berlin eine "klare Reaktion des Westens" an. Neue Sanktionen würden vorbereitet.

Schwerste russische Angriffe seit Monaten

Die russischen Streitkräfte hatten die Ukraine in den Nächten auf Samstag und Sonntag mit Raketen, Marschflugkörpern und Hunderten Drohnen massiv bombardiert. Durch die schwersten Angriffe seit Monaten wurde mehr als ein Dutzend Menschen getötet, Dutzende wurden verletzt. Der ukrainische Präsident Selenskyj warf Russland Terror vor und forderte vom Westen mehr Druck auf Moskau.

Die Ukraine ihrerseits ließ den Sonntag über immer wieder Drohnen Richtung Moskau fliegen. Einige Flughäfen der russischen Hauptstadt mussten deshalb Starts und Landungen zeitweise aussetzen.

Weitere Angriffe in der Nacht

Auch in der Nacht zu heute wurde die Ukraine erneut angegriffen. Wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte, griffen russische Drohnen vom Schwarzen Meer her die Hafenstadt Odessa an. In der Großstadt Charkiw im Osten des Landes waren Serien von starken Explosionen zu hören, wie der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow auf Telegram mitteilte. Da die Kampfdrohnen aus verschiedenen Richtungen in den ukrainischen Luftraum eingeflogen waren, gab es keinen Schwerpunkt der Angriffe. Mit dem Einflug größerer Gruppen von Drohnen versucht das russische Militär, die ukrainische Flugabwehr zu überlasten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 26. Mai 2025 um 08:40 Uhr.