
Hilfsgüter im Gazastreifen Wieder Schüsse - und eine neue Verteil-Strategie
Die umstrittene Stiftung im Gazastreifen GHF hat offenbar erstmals Hilfsgüter mit Lkw direkt an die Menschen verteilt. Nach palästinensischen Angaben wurden nahe der Verteilzentren fünf Menschen erschossen - Israel dagegen sprach von Warnschüssen.
Im Gazastreifen hat die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) offenbar erstmals Lebensmittel außerhalb ihrer Verteilzentren direkt an Palästinenser verteilt. Wie israelische Medien berichteten, sei die Ladung von etwa 20 Lkw an Palästinenser übergeben worden, um die Zentren selbst zu entlasten. Dabei hätten auch palästinensische Helfer mitgewirkt.
Tödlicher Angriff oder Warnschüsse?
Auch die Verteilung an den bereits bestehenden Zentren sei ohne Zwischenfälle verlaufen, meldete das Nachrichtenportal Ynet. Nach palästinensischen Angaben fielen dagegen in der Nähe von zwei Zentren Schüsse. Das israelische Militär habe mindestens fünf Menschen getötet, hieß es unter Berufung auf Krankenhäuser.
Das israelische Militär bestätigte den Bericht nicht. Es habe in dem betreffenden Gebiet Warnschüsse in Richtung von Verdächtigen abgegeben, die sich Soldaten genähert und Warnungen ignoriert hätten, hieß es. Es gäbe zwar Informationen über Verletzte, von Todesopfern war aber keine Rede. Die GHF selbst erklärte, es habe keine Vorfälle in ihren Verteilzentren gegeben.
Mehrere Berichte über Beschuss
Zuletzt gab es mehrfach Berichte über Tote durch israelischen Beschuss in der Nähe von GHF-Verteilungszentren. Die GHF kündigte an, die Sicherheit dort zu verbessern. Man arbeite daran, die Verteilung so sicher wie möglich zu gestalten, hieß es. Alle Palästinenser, die zu den Zentren unterwegs seien, würden aus Sicherheitsgründen dazu aufgefordert, den von der Armee festgelegten Routen zu folgen, hieß es. Die Zentren liegen in Zonen, zu denen Medien keinen Zugang haben. Die Angaben sind daher nicht überprüfbar.
IDF: Leiche von al-Sinwar identifiziert
Das israelische Militär meldete am Abend die Identifizierung der Leiche von Hamas-Militärchef Mohammed al-Sinwar. Seine Leiche sei in einem unterirdischen Tunnel unter dem Europäischen Krankenhaus in Chan Junis gefunden worden, hieß es in einer Mitteilung. Der Anführer der Terrororganisation sei zusammen mit dem Kommandeur der Rafah-Brigade, Mohammed Sabaneh, bei einem Angriff am 13. Mai getötet worden. Beide Männer hätten sich in einem unterirdischen Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas unter dem Krankenhaus versteckt.
Israel hat der Hamas immer wieder vorgeworfen, medizinische Einrichtungen für militärische Zwecke zu missbrauchen.