
Thüringen Fotos zeigen weiteren Hof mit Tierkadavern: Behörden durchsuchen Gelände bei Gera
Nachdem in der vergangenen Woche Fotos von Hundekadaver auf einem Hof bei Wünschendorf an die Öffentlichkeit gelangt waren, gibt es jetzt offenbar einen zweiten Fall. Im Geraer Ortsteil Rubitz sollen ebenfalls Überbleibsel toter Tiere gefunden worden sein, wie Fotos zeigen. Die Behörden ermittelten vor Ort, gaben aber keine Details bekannt.
Die gravierenden Tierschutz-Verstöße auf einem Hof im Landkreis Greiz nehmen offenbar größere Ausmaße an als bislang angenommen. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN sollen auf einem zweiten Hof bei Gera ähnlich schlimme Zustände herrschen. Beide Höfe sollen dem ehemaligen Verein "Gnadenhof für Tiere Gera" angehören.
Am Montag kontrollierten Ordnungsamt und Veterinäramt ein Gelände im Ortsteil Rubitz. Von dort waren MDR THÜRINGEN Fotos zugespielt worden. Sie zeigen Überbleibsel toter Tiere und damit ähnliche Zustände wie in Zossen im Landkreis Greiz. Wie groß das Ausmaß tatsächlich ist, ist noch unklar. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigen Ermittlungen, nannten aber keine Details.
Erster Fall in Zossen
Bereits seit Ende Januar ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft wegen des Falls im Wünschendorfer Ortsteil Zossen. Der Tierschutzverein Gera hatte Anzeige wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz gestellt. Grundlage waren Fotos zahlreicher Hundekadaver, die in verwestem Zustand auf dem Gelände entdeckt worden waren. Vergangene Woche wurden diese Fotos über die sozialen Medien öffentlich. (Anmerkung: Diese Bilder können Sie am Ende des Artikels sehen, sie könnten Sie allerdings verstören.)
Genehmigung für Hundehaltung lag nicht vor
Das zuständige Veterinäramt bestätigte auf Anfrage von MDR THÜRINGEN den Fall. Der Hof sei ausschließlich berechtigt gewesen, Zebus und Katzen zu halten - eine Genehmigung für Hundehaltung habe nicht vorgelegen, so das Landratsamt. Dennoch soll die Betreiberin mehrmals sogenannte Gefahrenhunde aufgenommen haben.

Fall in Zossen: Anzeigen von den Nachbarn des Hofes hatte es offenbar nicht gegeben, inzwischen lebt dort niemand mehr, heißt es.
Deshalb hätten sich Kontrollen dort ausschließlich auf das Stallgebäude sowie die Außenanlagen beschränkt. Die Zebu-Haltung sei im vergangenen Jahr als auffällig registriert und daraufhin durch das Veterinäramt aufgelöst worden.
Anzeigen aus der Nachbarschaft hätten nicht vorgelegen, so dass keine Anzeichen für eine Hundehaltung im größeren Stil vorlagen. Die Hof-Betreiberin sei Ende vergangenen Jahres gestorben - erst danach habe man von den massiven Tierschutz-Verstößen erfahren, so das Landratsamt.
MDR (sar/gh)