Uni-Campus mit Personen und Stationen

Thüringen Diversitätstag rückt Chancengleichheit in den Fokus

Stand: 27.05.2025 19:28 Uhr

An den Jenaer Hochschulen wurde am Diversitätstag über den Umgang mit Vielfalt im Studium gesprochen. Dabei ging es unter anderem um Barrieren im Alltag, Nachteilsausgleiche und die Rolle von Lehrkräften.

Von MDR

Rund 17.000 Studierende sind derzeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena eingeschrieben – viele von ihnen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Voraussetzungen. Am Diversitätstag wurde deutlich: Vielfalt ist an der Hochschule Alltag, bringt aber auch Herausforderungen mit sich.

Lehrkräfteausbildung im Fokus

Bärbel Kracke, Vizepräsidentin der Universität, betont die Bedeutung von Diversität insbesondere in der Lehrerbildung. "Lehrkräfte begegnen in Schulen der Vielfalt der Gesellschaft. Diese nicht als Belastung, sondern als Aufgabe zu verstehen, ist eine Aufgabe der Lehrer-Ausbildung“, so Kracke.

Studierende sollen Methoden erlernen, um mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebensrealitäten umgehen zu können.

Männer in Rollstühlen passieren Rampe

Hier können Menschen ohne Gehbehinderung das Fahren im Rollstuhl erleben.

Erfahrungen von Studierenden

In einer Befragung für das MDR THÜRINGEN JOURNAL berichteten Studierende von persönlichen Erfahrungen mit Benachteiligung – etwa aufgrund des Geschlechts, körperlicher oder geistiger Einschränkungen oder kultureller Herkunft.

Beratung und Unterstützung

Ein wichtiger Ansprechpartner an der Universität ist das Diversitätsbüro. Laut Diversitätsbeauftragtem David Green betreffen rund zwei Drittel der Beratungsanfragen Studierende mit Behinderungen, chronischen oder psychischen Erkrankungen.

Diversity Day: Alle sollen möglichst die gleichen Chancen haben

Nachteilsausgleiche an der Ernst-Abbe-Hochschule

Auch an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena war Diversität Thema. Dort lag der Schwerpunkt auf Studierenden mit ADHS oder Autismus. Für sie gibt es sogenannte Nachteilsausgleiche – etwa in Prüfungssituationen. Studentin Laura Steiner berichtete, dass sie bei Klausuren in einem separaten, ruhigeren Raum mit weniger Licht und zusätzlicher Aufsicht schreiben kann. Das helfe, Stress zu reduzieren.

Frau im Gepräch mit Mann vor Schaubild "Diversitätsmerkmale"

Auf diesem Schaubild wird die Verschiedenheit von Studierenden erklärt.

Zunehmende Relevanz

Themen wie ADHS, Autismus oder Dyskalkulie gewinnen an Hochschulen zunehmend an Bedeutung. In Jena wird versucht, diesen Entwicklungen nicht nur am Diversitätstag, sondern auch im Studienalltag Rechnung zu tragen.

MDR (nen/nis)