Schleswig-Holstein Ein Toter nach Großbrand in Lübecker Innenstadt
In Lübeck hat es am Donnerstag in einem Mehrfamilienhaus in der Schützenstraße gebrannt. Eine Person starb dabei. Zwei weitere Menschen wurden verletzt, eine davon schwer.
Bei einem schweren Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus in Lübeck-St. Lorenz Süd ist am Donnerstag eine Person ums Leben gekommen. Es soll sich dabei nach ersten Erkenntnissen nicht um einen offiziellen Bewohner handeln, so die Polizei. Zwei weitere Menschen wurden verletzt, eine Frau davon schwer. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Lübeck: Frau springt aus Fenster und verletzt sich schwer
Gegen 13:40 Uhr gingen mehrere Notrufe bei Feuerwehr und Polizei ein: Aus dem Dachgeschoss des Hauses in der Schützenstraße schlugen bereits Flammen, als die Einsatzkräfte nur vier Minuten später vor Ort eintrafen. Das Dachgeschoss stand laut Feuerwehr "in Vollbrand". Eine 30-jährige Bewohnerin sprang offenbar in Panik aus einem Fenster im zweiten Stock und zog sich dabei schwere Verletzungen zu - darunter Brandwunden und vermutlich Knochenbrüche. Die Frau, bei der es sich laut Polizei um die Bewohnerin der Dachgeschosswohnung handelt, wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Ein 72 Jahre alter Mann aus dem Erdgeschoss musste wegen einer Rauchgasvergiftung medizinisch behandelt werden.
Tote Person im Obergeschoss gefunden
Wegen Einsturzgefahr war die Brandwohnung zunächst nicht betretbar. Erst nachdem das Technische Hilfswerk (THW) das Gebäude stabilisiert und eine Behelfstreppe errichtet hatte, konnten Einsatzkräfte am späten Donnerstagabend die Wohnung betreten. Gegen 23:30 Uhr wurde dort ein Leichnam entdeckt und geborgen. Zur Klärung der Identität sowie der Todesursache wurde die Leiche in die Rechtsmedizin gebracht.
Haus unbewohnbar - auch Nachbargebäude betroffen
Das betroffene Mehrfamilienhaus ist nach Angaben der Polizei aktuell nicht nutzbar. Auch angrenzende Gebäude wurden beschädigt und können vorerst nicht bewohnt werden. Drei Menschen – darunter zwei aus den Nachbarhäusern – wurden von der Stadt Lübeck vorübergehend untergebracht. Die genaue Schadenshöhe ist noch unklar.
Große Rauchwolke über der Hansestadt Lübeck
Zwischenzeitlich waren über 110 Feuerwehrleute im Einsatz. Das Haus ist laut Feuerwehr unbewohnbar.
Anwohner wurden wegen des Feuers gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Über der Innenstadt hing am Donnerstagnachmittag eine dunkle Rauchwolke. Anwohnerinnen und Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungs- und Klimaanlagen auszuschalten.
Am Abend meldeten die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr, dass das Feuer mittlerweile unter Kontrolle gebracht wurde. Im Dachgeschoss waren noch Glutnester, die bekämpft wurden.
Ermittlungen laufen – Polizei bittet um Hinweise
Am Freitagvormittag haben Brandermittler der Bezirkskriminalinspektion Lübeck gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr den ausgekühlten Brandort erneut in Augenschein genommen. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen – bisher gibt es keine Hinweise, was das Feuer ausgelöst haben könnte. Die Polizei führt derzeit umfangreiche Zeugenbefragungen durch.
Zeuginnen und Zeugen, die Hinweise zur Brandentstehung geben können oder zwischen 13 und 14 Uhr auffällige Personen, Geräusche oder Fahrzeuge in der Schützenstraße beobachtet haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0451 / 1310 bei der Polizei zu melden.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 30.05.2025 | 07:00 Uhr
