
Schleswig-Holstein Jubiläum: Das 100. Jahrestreffen der dänischen Minderheit
Die dänische Minderheit hat an diesem Wochenende ihre 100. Jahrestreffen - auf dänisch "Årsmøde" - gefeiert. Höhepunkt waren die Freilufttreffen in Flensburg, Schleswig und Tönning.
Regenschirme prägten das Bild, als die Feiern am Sonntag begannen, doch gegen Ende kam kurz die Sonne durch. Der Abschluss der dänischen Jahrestreffen verlief gänzlich harmonisch. Begonnen hatten sie zunächst mit Zusammenkünften und Konzerten in mehr als 30 Gemeinden. Eltern und Kinder trafen sich in Schulen und Kindergärten mit Gesang und Reden.
Dänischer Außenminister Rasmussen im Flensborghus
Ein erster Höhepunkt war dann am Sonnabend der Besuch des dänischen Außenministers Lars Løkke Rasmussen im Flensborghus. Der Generalsekretär des dänischen Kulturvereins Jens A. Christiansen zeigte sich begeistert: "Das war eine tolle Rede von dem dänischen Außenminister, wo er ja auch garantierte: Die Regierung steht hinter der dänischen Minderheit und der dänisch-deutschen Grenzregion, da wir eine Brücke zwischen Deutschland und Dänemark sind."
Jugendliche organisieren Bühnenprogramm
Mit Festumzügen zog die dänische Minderheit am Sonntag dann durch Flensburg, Schleswig (Kreis Schleswig-Flensburg) und Tönning (Kreis Nordfriesland). In die Programmgestaltung wird der Nachwuchs zunehmend eingebunden. Schülerinnen helfen mit, das Bühnenprogramm zu organisieren, berichtete Marike Hoop vom SSF. Der dänische Komponist Sigurd Barrett steuerte die Komposition "Vi er danske i hjertet men åbne af sind" (Wir sind dänisch im Herzen aber offen im Geiste) bei.
Seit 1921 nur drei Absagen
Das erste Årsmøde war 1921, nur ein Jahr nach der Volksabstimmung zum Grenzverlauf, als sich die Minderheiten auf beiden Seiten der Grenze zu formieren begannen. Seitdem ist das Ziel vor allem zu zeigen: Wir sind da. Nur während des Zweiten Weltkrieges wurden die Freiluftveranstaltungen abgesagt.
Drei hochrangige dänische Politiker auf der Gästeliste
Heutzutage geht es auch um die Wahrnehmung in der dänischen Politik. Schließlich entscheidet die Regierung in Kopenhagen über Zuschüsse für Schulen und Kulturarbeit. Mit dem stellvertretenden dänischen Staatsminister Troels Lund Poulsen in Flensburg und dem Parlamentspräsidenten Søren Gade in Schleswig war auch die Gästeliste der Freiluftveranstaltungen prominent besetzt.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | 25.05.2025 | 16:00 Uhr