
Schleswig-Holstein Bahnnetz in Schleswig-Holstein: Diese Strecken sollen saniert werden
Sanierungsbedürftige Schienen, Ausbau der Marschbahn, Fertigstellung der Eisenbahnbrücke Lindaunis: Die Liste der Bahnprojekte in SH ist lang. Am Montag haben sich Politiker mit dem Bahnvorstand getroffen und auf Maßnahmen geeinigt.
Die Stimmung zwischen Schleswig-Holstein Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), seinem Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) und dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Richard Lutz, war gut, als die bereitgelegten Füller zur Unterschrift erhoben wurden. In einer Kooperationsvereinbarung einigten sie sich am Montag in Kiel, auf einen "leistungsstarken und nachhaltigen Schienenverkehr und ÖPNV". Gelingen soll das durch massive Sanierungen der bestehenden Schieneninfrastruktur, aber auch durch Aus- und Neubauprojekte.
So positiv wie bei der Unterzeichnung war die Stimmung zwischen den Parteien nicht immer: Gerade Madsen hatte wiederholt in deutlichen Worten das Schienennetz in Schleswig-Holstein kritisiert.

Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen, Bahnchef Lutz und Ministerpräsident Daniel Günther (von links nach rechts) unterzeichneten am Montag eine Kooperationsvereinbarung.
Ziel: Sanierungsstau bei der Bahn in SH auflösen
Die Vereinbarung zwischen Bahn und Land attestiert einen Sanierungsstau aus den vergangenen Jahrzehnten in der bestehenden Infrastruktur der DB InfraGO. Sie ist für das Streckennetz und die Bahnhöfe zuständig.
Deutlich besser stehe das Land im bundesweiten Vergleich bei den Bahnhöfen da. Trotzdem soll auch hier nachgelegt werden: "Auch ein deutscher Meister muss trainieren, um weiterhin deutscher Meister zu bleiben", sagt Verkehrsminister Madsen.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Vereinbarung von Bahn und Land
Saniert werden sollen vor allem die Schienen auf den Strecken
- Hamburg - Berlin
- Hamburg - Lübeck und
- Hamburg - Flensburg
In der Vereinbarung betonen die Partner, dass über einen "leistungsstarken Schienenersatzverkehr" die betroffenen Häfen erreichbar bleiben sollen.
- Die Eisenbahnbrücke Lindaunis soll bis 2027 fertig sein
- Die Vorplanung der Strecke Pinneberg - Elmshorn soll "mit Nachdruck" vorangetrieben werden
- Der Bau der S4 Ost zwischen Hamburg und Bad Oldesloe
- Die Westküste soll besser für den Güterverkehr erschlossen werden
Das Land streckt das Geld für die Planungen des zweigleisigen Ausbaus zwischen Niebüll und Westerland vor, solange die neue Bundesregierung noch keine entsprechenden Mittel auf den Weg gebracht hat. Ministerpräsident Günther hofft nach eigenen Angaben, dass das den Planungsprozess beschleunigt. Mit Blick auf die geplante Elektrifizierung der Marschbahn will das Land verschiedene Alternativen prüfen - mit dem Ziel eine "passfähige Lösung für den Personen- und Autozugverkehr" zu finden.
Auf der Liste der "Zukunftsbahnhöfe" - also Bahnhöfe, die die Bahn nach einem abstimmten Konzept modernisieren will - stehen unter anderem die Bahnhöfe in
- Bad Oldesloe
- Büchen
- Kiel
- Niebüll
- Pinneberg
Dazu kommen vier S-Bahnhöfe.
Unklar. In der Vereinbarung zwischen Bahn und Land steht, dass die Maßnahmen umgesetzt werden, wenn Finanzierung und Planungen stehen. Geld kommt mutmaßlich aus dem Infrastrukturprogramm des Bundes. Und bei den Planungen betonen Bahn und Land, dass die Verfahren schneller werden müssen - auch hier sehen sie den Bund in der Pflicht.
Sondervermögen soll beim Bahnausbau helfen
Auf eine fixe Gesamtsumme für die angestrebten Maßnahmen wollten sich weder Lutz, noch Ministerpräsident Günther oder Landesverkehrsminister Madsen festnageln lassen. Lutz sprach nur von: "Insgesamt viel Geld."
Der Ministerpräsident sprach trotz der Fragezeichen bei Finanzierung und Zeitplan davon, dass man hier nun "klare Ziele" vereinbart hätte, an denen man sich in den nächsten Jahren auch messen lassen wolle. Ein "erheblicher Teil" des Bundes-Sondervermögens soll nach seinem Wunsch in Bahnprojekte fließen.
Versöhnlicher Verkehrsminister Madsen
Nach den kritischen Tönen der Vergangenheit lobten alle Teilnehmer den Austausch. Auch Minister Madsen: "Es ist nichts leichter, als Kritik zu äußern." Aber es sei wichtig, zu einem besseren Umgang miteinander zu finden. Auch in der Öffentlichkeit.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 26.05.2025 | 14:00 Uhr