Oberarzt vor einer mobilen Telemedizin-Station

Sachsen-Anhalt Telemedizin gegen Herzinfarkt: Magdeburg startet größte Vorsorge-Studie Deutschlands

Stand: 19.05.2025 23:40 Uhr

Die Universitätsmedizin Magdeburg will mit einer bundesweit einmaligen Studie herausfinden, wie digitale Vorsorgeuntersuchungen das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz senken können. Ziel ist eine dauerhafte Verbesserung der Gesundheitsversorgung durch Telemedizin – vor allem in Regionen wie Sachsen-Anhalt, wo die Zahlen bereits rückläufig sind.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Die Universitätsmedizin Magdeburg startet am Montag die deutschlandweit größte Studie zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie will untersuchen, ob und wie moderne telemedizinische Ansätze das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und weitere schwerwiegende Erkrankungen wie Demenz senken können.

Ziel ist, Patienten telemedizinische Vorsorgeuntersuchungen dauerhaft anbieten zu können. Damit würde nach Ansicht der Otto-von-Guericke-Universität die Gesundheitsversorgung in Deutschland entscheidend gestärkt werden.

Zahlen aus Sachsen-Anhalt: Weniger Tote durch Herzkrankheiten

Laut der Uniklinik Magdeburg sterben in Sachsen-Anhalt inzwischen immer weniger Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Wert sei stabil unter 40 Prozent und nur noch leicht über dem Bundesschnitt. Wie der Direktor der Herz- und Gefäßabteilung, Rüdiger Braun-Dullaeus, sagte, liegt das unter anderem an optimierten Transportwegen ins Krankenhaus bei Notfällen. Außerdem seien die Menschen besser über Herzerkrankungen aufgeklärt und es gebe Fortschritte in der Therapie.

Laut der Deutschen Herzstiftung lag Sachsen-Anhalt 2022 bei den Herzinfarkt-Toten deutschlandweit auf den hinteren Rängen. Demnach gab es rund 65 Herzinfarkt-Tote pro 100.000 Einwohner, das war Platz 14 von 16. Der Herzinfarkt ist mit mehr als 46.000 Sterbefällen pro Jahr in Deutschland eine der häufigsten Todesursachen

MDR (Ingvar Jensen, Moritz Arand)