
Sachsen-Anhalt Pflegebranche in Sachsen-Anhalt wächst dank ausländischer Fachkräfte
Die Zahl ausländischer Beschäftigter in der Pflege in Sachsen-Anhalt steigt weiter. Sie trägt zum Wachstum der gesamten Branche bei. Laut Arbeitsministerium sind sie unvezichtbar, um die pflegerische Versorgung aufrechtzuerhalten. Mit einer kürzlich beschlossenen Ausbildungsoffensive sollen weiter Fachkräfte aus dem Ausland gewonnen werden.
In Sachsen-Anhalt arbeiten immer mehr ausländische Kräfte in der Pflege. Wie die Bundesagentur für Arbeit auf Anfrage mitteilte, waren Ende Juni letzten Jahres 2.400 ausländische Beschäftigte in den Berufen der Gesundheits- und Altenpflege tätig. Das entspricht einem Plus von mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damals lag die Zahl noch bei 1.990. Der Beschäftigungszuwachs in der Pflege wird laut Agentur inzwischen ausschließlich durch ausländische Beschäftigte getragen. Insgesamt zählte die Pflegebranche im Land Ende 2023 mehr als 53.800 Beschäftigte – ein Zuwachs von 31 Prozent seit 2013, wie das Statistische Landesamt jüngst mitteilte.
Viele Fachkräfte verlassen Sachsen-Anhalt wieder
Das Arbeitsministerium in Sachsen-Anhalt sieht die Entwicklung als dringend notwendig. "Ausländische Pflegekräfte sind eine unverzichtbare Stütze, um die pflegerische Versorgung in unserem Land aufrechtzuerhalten", hieß es. Dennoch verließen viele gut integrierte Fachkräfte Sachsen-Anhalt wieder. Um dem entgegenzuwirken, werde verstärkt auf soziale Begleitung, gezielte Förderung und Integrationsmaßnahmen gesetzt, so das Ministerium.
Neue Partnerländer für die Pflege
Ein Vorzeigeprojekt bleibt die Ausbildung salvadorianischer Jugendlicher im Pflegezentrum "Am Lerchenberg" in Lutherstadt Wittenberg. Dort werden junge Menschen ausgebildet – etwa mit Sprachkursen und sozialer Begleitung. Für den Ausbildungsstart im September 2025 ist eine weitere Gruppe mit 15 Teilnehmern vorgesehen. Laut Bundesagentur für Arbeit bestehen inzwischen ähnliche Kooperationen auch mit Mexiko, Kolumbien und Brasilien.
Ausbildungsoffensive beschlossen
Die Fachkräftegewinnung bleibt laut Ministerium eine zentrale Herausforderung. Das Land investiert demnach in Qualifizierungsprogramme und individuelle Unterstützungsangebote. Seit dem Start des Landesprogramms "Assistierte Ausbildung für die Pflegehilfe" haben mehr als 1.400 Auszubildende sozialpädagogische und fachliche Unterstützung erhalten. Anfang Mai wurde zudem eine Ausbildungsoffensive beschlossen, mit der gezielt junge Migrantinnen und Migranten für eine berufliche Laufbahn in Sachsen-Anhalt gewonnen werden sollen.
dpa, MDR (Sebastian Gall)