Mit Gehstöcken unterstützt geht ein älteres Paar spazieren.

Sachsen-Anhalt Immer mehr Senioren lassen ihre Rente gerichtlich überprüfen

Stand: 20.05.2025 08:30 Uhr

In Sachsen-Anhalt legen immer mehr Senioren Klagen oder Widersprüche gegen ihre Rentenbescheide ein. Die Linksfraktion, auf deren Anfrage die Informationen zurückgehen, findet es nachvollziehbar, dass Menschen die Höhe ihre Rentenansprüche prüfen lassen. Die meisten Fälle werden zur Erwerbsminderungsrente verhandelt.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

In Sachsen-Anhalt hat die Zahl der Klagen und Widersprüche bei Rentenbescheiden in den letzten Jahren zugenommen. Wie aus einer Antwort des Justizministeriums auf eine Anfrage der Linken hervorgeht, gab es im vergangenen Jahr insgesamt 6.363 Klagen und Widersprüche. Zwei Jahre zuvor im Jahr 2022 waren es erst knapp 5.200 gewesen. 

"Ich kann es absolut nachvollziehen, dass Rentnerinnen und Rentner vor dem Sozialgericht prüfen lassen, ob ihre Rentenansprüche erfüllt werden", sagte die seniorenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Monika Hohmann. "Gerade im Osten verfügen die meisten älteren Menschen nur über die gesetzliche Rente als einzige Einkommensquelle."

Gerade im Osten verfügen die meisten älteren Menschen nur über die gesetzliche Rente als einzige Einkommensquelle. Monika Hohmann, seniorenpolitische Sprecherin der Linksfraktion |

Mehrheit der Senioren bekommt weniger als 1.400 Euro Rente im Monat

Nach Angaben der Linksfraktion bekommen in Sachsen-Anhalt rund 65 Prozent der Rentnerinnen und Rentner weniger als 1.400 Euro Rente pro Monat. "Die massenhafte Anzahl an Mini-Renten ist erschütternd", betonte Hohmann. Solange Renten angesichts anhaltend hoher Lebensmittelpreise niedrig seien, müssten viele Menschen weiter auf juristische Schritte setzen. 

In den meisten Fällen Erwerbsminderungsrente

In den meisten Fällen handelt es sich um Klagen und Widersprüche, wenn Menschen einen Rentenantrag wegen verminderter Erwerbsfähigkeit gestellt haben. Das sind Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung, die Menschen erhalten können, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt arbeiten können. 

dpa, MDR (Sebastian Gall) | Erstmals veröffentlicht am 18.05.2025