
Sachsen Richtfest für Raumfahrt Erlebniswelt
Nächster Meilenstein für ein touristisches Großprojekt im Vogtland. Beim Erweiterungsbau der Deutschen Raumfahrtausstellung in Morgenröthe Rautenkranz ist am Montag Richtfest gefeiert worden. Die Ausstellung soll dank einer Millionenspritze weiter verbessert werden.
In Morgenröthe-Rautenkranz ist am Montag das Richtfest für eine zweite Ausstellungshalle der Raumfahrtausstellung gefeiert worden. In dem Erweiterungsbau soll in den nächsten Monaten eine interaktive Raumfahrterlebniswelt mit dem Titel "Mission Weltall" entstehen. Seit der Grundsteinlegung vor gut anderthalb Jahren haben die Bauleute ordentlich Gas gegeben. So sehr, dass am Montag zum Richtfest ein rundumfertiger Rohbau mit Heizung und ersten Installationen präsentiert werden konnte.
Kosten sind gestiegen
Dennoch plagen Muldenhammers Bürgermeister Wolfgang Schädlich (parteilos) ein wenig Bauchschmerzen: "Wir sind im Plan, was die bauliche Seite betrifft. Da ist das Richtfest sogar schon ein wenig überschritten. Was die Ausstattung betrifft, da gibt es noch Diskussionen". Im Vergleich zu den ersten Ideen aus dem Jahre 2021 sei das Projekt inzwischen ein wenig teurer geworden. Das heißt, die ursprünglich von Bund und Land bewilligten 8,7 Millionen Euro für Bau und Ausstattung reichen nicht mehr aus.

Im Beisein von Ministerpräsident Kretschmer und Landrat Thomas Hennig schritt Zimmermann Michael Uhlig (re.) zur Tat.
Finanzierung gesichert
Wie groß die Lücke ist, ist noch nicht klar. Aber Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, der beim Richtfest zu Gast war, sagte, dass trotz knapper Haushalte das Projekt definitiv fertig gebaut werde. Das sei man dem ersten Deutschen im All, Sigmund Jähn schuldig: "Sigmund Jähn war ein wunderbarer Mensch. Wir wollen hier im Vogtland, an diesem besonderen Ort, einen Ort schaffen, wo junge Menschen die Faszination von Technik und Raumfahrt erfahren können." Die Gemeinde Muldenhammer sei viel zu klein, um ein solch großes Museum zu finanzieren. Kretschmer zeigte sich überzeugt, dass die Ausstellung nicht nur für Sachsen, sondern für Deutschland einmalig sei.

Auch hier: Der Neubau dauert länger und wird teurer.
"Mission Weltall"
"Mission Weltall" ist eine interaktive Ausstellung in der die Besucher praktisch selbst zum Astronauten werden können – vom ersten Training bis hin zur Mondmission. Dabei geht es aber nicht um Science Fiction. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Unis, Raumfahrtbehörden und Wissenschaftlern wird das alles realitätsnah. Ein Konzept, das den zu Besuch gekommenen Astronaut Klaus Dietrich Flade schwer begeistert: "Das ist phänomenal. Dabei ist es uns völlig egal, ob die Besucher alle Raumfahrer werden wollen. Das ist einfach cool für junge Menschen, die hier her kommen."

Die vogtländische Analog-Astronautin Anika Mehlis im Gespräch mit Ex-Kosmonaut Klaus-Dietrich Flade und Landrat Thomas Hennig (v.l.).
Mit dem neuen Konzept wollen die Ausstellungsmacher in Zukunft mehr als Einhunderttausend Besucher jährlich nach Morgenröthe Rautnekranz locken. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings doch: Statt wie bisher geplant im Herbst nächsten Jahres, ist die Eröffnung der Mission Weltall nun für Frühling 2027 vorgesehen.
MDR (bs/mwa)