
Sachsen Kulturministerin Klepsch hält an Gedenkstätte KZ Sachsenburg fest
Bei einem Besuch der KZ-Gedenkstätte Sachsenburg in Frankenberg bei Chemnitz hat die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch einen weiteren Ausbau des Gedenkorts zugesichert. Im Entwurf des Doppelhaushaltes 2025/26 waren keine Fördermittel für den zweiten Bauabschnitt enhalten. Deshalb wurde ein Abbruch des Weiterbaus befürchtet. Dem trat Ministerin Klepsch entgegen und sagte, dass der Ausbau der Gedenkstätte zu keinem Zeitpunkt infrage gestanden hätte.
Die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch hat eine weitere Unterstützung der Baumaßnahmen in der Gedenkstätte KZ Sachsenburg zugesagt. Bei einem Besuch des Gedenkorts in Frankenberg am Freitag sagte Klepsch MDR KULTUR: "Dass wir die Gedenkstätte nicht fertigbauen wollen, das war zu keinem Zeitpunkt auch nur im Entferntesten irgendwo in einer Überlegung."

Sachsens Kulturminsterin Barbara Klepsch (CDU) besuchte am Freitag die KZ-Gedenkstätte Sachsenburg.
Im Doppelhaushalt für die Jahre 2025/26 seien deutlich weniger Mittel zur Verfügung gestellt worden, als ursprünglich beantragt wurden, so Klepsch. "Wir sind jetzt aber mit dem Finanzministerium intensiv im Gespräch, um noch eine andere Lösung zu finden." Die Ministerin zeigte sich zuversichtlich, dass an den ersten Bauabschnitt, der finanziell gesichert sei, zeitnah der zweite Bauabschnitt anschließen könne. "Wir brauchen einfach die Sicherheit des Finanzministeriums, dass uns die 1,7 Millionen zur Verfügung stehen."
Haushalt sieht keine Förderung für Sachsenburg vor
Der Gedenkort in Sachsenburg ist aktuell ein Provisorium. Mit den bereits bewilligten Fördermitteln für den ersten Bauabschnitt werden derzeit die Außenanlagen instandgesetzt. Doch auch die Gebäude sind dringend sanierungsbedürftig und befinden sich in sehr schlechtem Zustand. Ursprünglich war die Fertigstellung der neuen, ausgebauten Gedenkstätte für 2027 angedacht. Dann sollten auch die alte Kommandantur und Teile des großen Lagerbaus zugänglich sein.

In der alten Kommandantur der heutigen KZ-Gedenkstätte Sachsenburg sind noch Zellen erhalten – die Gebäude müssen jedoch dringend saniert werden.
Der sächsische Landtag berät am 21. Mai 2025 zur Zukunft der Gedenkstätten im Land. Im Plenum werde dazu ein Antrag der Grünen diskutiert, teilte die Landtagsverwaltung mit. Sachsen will die Förderung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten 2025 im Vergleich zum Vorjahr um etwa eine halbe Million Euro kürzen und 2026 die Mittel auf das Niveau von 2024 zurücksetzen.
Einziges Konzentrationslager in Sachsen
Das KZ Sachsenburg war eines der Konzentrationslager, das die Nationalsozialisten 1933 errichteten. Es bestand bis 1937 und auch wenn es kleiner und weniger bekannt als KZs wie Buchenwald oder Sachsenhausen ist, bildete es die Grundlage für spätere Konzentrations- und Vernichtungslager. Insgesamt wurden in Sachsenburg 10.000 Menschen inhaftiert und misshandelt und oft auch getötet.
Quellen: MDR KULTUR (Micheal Bartsch, Philipp Lakomy), epd, redaktionelle Bearbeitung: lig