
Sachsen Dresden: Eingestürzter Teil der Carolabrücke komplett abgerissen
Monatelang waren die Reste der einstürzten Carolabrücke ein Fotomotiv in Dresden. Nun haben Bagger den in die Elbe ragenden Beton abgebrochen. Die noch stehenden Brückenteile müssen für eine neue Elbquerung noch weg.
In Dresden ist der eingestürzte Teil der Carolabrücke nahezu verschwunden. Die Bagger haben die letzten Betonteile abgebrochen. Das Rathaus begründete den Fortschritt der Arbeiten unter anderem damit, dass der Abriss trotz des Dixieland-Festivals nicht unterbrochen werden musste.
Schwere Bagger beseitigen Brückenreste samt Straßenbahngleisen
38 bis 50 Tonnen schwere Bagger mit überlangen Armen trugen die letzten Trassenstücke samt Straßenbahnanlage von einem in der Elbe angelegten Bett aus ab. Geländer oder Oberleitungsmasten werden abgebaut und gesichert.
Am Dienstag war nach Rathausangaben in der Elbe wieder Munition gefunden worden. Ein Baggerschiff holte demnach die Fliegerbombe amerikanischer Bauart ohne Zünder nach oben, sie wurde an den Kampfmittelräumdienst übergeben.
Noch stehende Brückenteile müssen auch weichen
In den kommenden Monaten sollen die noch stehenden beiden Brückenzüge abgebrochen werden. Nach Experteneinschätzung sind diese nicht zu sanieren, da sie wegen verrosteten Spannstahls im Innern ebenfalls einstürzen könnten. Die Beseitigung der Brückenstränge A und B ist nach Angaben der Stadt "in Feinabstimmung".
Stadtrat soll zeitnah über Ersatzbrücke entscheiden
Noch vor dem Sommer soll der Stadtrat über eine Ersatzbrücke entscheiden. Zunehmend regt sich Unmut in Dresden, dass Abriss und Neubau nicht schneller erfolgen. In diesem Zusammenhang wird immer wieder auf die Autobahnbrücke in Genua verwiesen, die 2018 eingestürzt war. Schon zwei Jahre später wurde der Neubau für den Verkehr freigegeben.
Ein Zug der Dresdner Carolabrücke, über den die Straßenbahngleise führten, war am 11. September 2024 nachts unerwartet eingestürzt. Als Ursache wurde korrodierter Stahl im Innern der Spannbetonbrücke ermittelt. Zu Schaden kam bei dem Einsturz niemand.
MDR (lam/jal)