Nahaufnahme von Blattläusen auf einem Zweig.

Saarland Was hilft gegen Blattläuse im Garten?

Stand: 29.05.2025 18:14 Uhr

Sie sind klein, können unterschiedliche Farben haben und saugen Pflanzen den Saft aus: Blattläuse sind für viele Gartenbesitzer ein Ärgernis. Statt die Tiere mit der chemischen Keule zu bekämpfen, können sie sich aber auch die Natur zunutze machen. Dazu braucht es nur etwa Geduld.

Anne Staut

Blattläuse haben im Garten derzeit Hochsaison. "Mitte, Ende Mai ist die Hauptvermehrungszeit der Tiere", sagt Martina Rusch, Geschäftsführerin des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine Merzig-Wadern. Diese sei aber auch abhängig von den Temperaturen. Zurzeit seien große Kolonien von Blattläusen zu sehen - etwa am Holunder.

Viele verschiedene Pflanzen betroffen

Die Blattläuse überwintern laut Rusch im Ei und schlüpfen erst wenn es langsam wärmer wird und die ersten Pflanzen austreiben. Denn das junge Pflanzengewebe ist weich, der Pflanzensaft dient ihnen als Nahrung.

Auch wenn es einige spezialisierte Blattläuse gebe, wie etwa die grüne Apfelblattlaus, die vor allem an Apfelbäumen zu finden sei, gilt aber insgesamt: "Blattläuse sind auf sehr vielen verschiedenen Pflanzen zu finden."

Doch wie erkennt man überhaupt, ob eine Pflanze von Blattläusen befallen ist? "Am sogenannten 'Kümmerwuchs'", sagt Rusch. "Das Blatt sieht dann etwas deformiert aus." Außerdem würden die Pflanzen langsamer wachsen, und die Blätter blieben zusammengerollt.

Klebrige Blätter durch Honigtau

Weitere Anzeichen können auch sein, dass die Blätter kleben. Das kommt daher, dass die Blattläuse den zuckerhaltigen Saft der Pflanzen aussaugen. Der überschüssige Zucker wird dann von den Tieren ausgeschieden und bleibt als sogenannter Honigtau auf den Pflanzen zurück.

Manchmal ist auf den Pflanzen auch ein schwarzer Belag zu sehen. Dabei handelt es sich um einen Pilz, der sich auf dem Honigtau angesiedelt hat – sogenannter Rußtau.

Meist keine Gefahr

Wer Blattläuse an seinen Pflanzen entdeckt, muss sich in den meisten Fällen keine Sorgen machen. Denn ein Todesurteil ist das nicht für die Pflanze. "Die Pflanze hält das bis zu einem gewissen Grad aus und kann sich wieder regenerieren", erklärt Rusch.

Ausnahmen bildeten etwa sehr junge Obstbäume oder Rosen. Wenn die Blattläuse die Knospen aussaugten, könne der Wuchs behindert werden.

Wer etwas gegen die Blattläuse unternehmen will, dem empfiehlt Rusch, sie entweder von Hand zu entfernen oder mit einem "harten Wasserstrahl" von der Pflanze zu spritzen. Außerdem sollten Gartenbesitzer schauen, dass ihre Pflanzen nicht überdüngt sind, denn diese haben weiches Pflanzengewebe, was Blattläuse bevorzugen.  

Nach der Laus kommt der Käfer

Auf chemische Mittel sollten Gärtner hingegen verzichten, aber auch mit Hausmitteln wie etwa Seifenlauge sollte man laut Rusch vorsichtig sein. "Damit greift man in das Gleichgewicht der Natur ein." Denn man schade dann nicht nur den Blattläusen, sondern auch vielen anderen Tierarten, für die die Blattläuse als Lebensgrundlage dienen.

"Dazu gehören Marienkäfer, Florfliegen, aber auch Vögel wie etwa Meisen", so Rusch. Sie empfiehlt deshalb auch, einfach etwas Geduld mitzubringen, dann regele sich die Blattlausplage von selbst.

Marienkäfer vertilgten etwa Unmengen von Blattläusen. Und nicht nur die ausgewachsenen Käfer, sondern auch die Larven, die dem ausgewachsenen Tier kaum ähnlich sehen. "Die Erfahrung zeigt, der größte Freund bei der Blattlausbeämpfung ist der Marienkäfer." Man müsse nur warten, bis er kommt. Erst sei die Blattlaus da, später dann der Käfer.

Um den Marienkäfer und andere natürliche Fressfeinde der Blattläuse zu fördern, helfe es, wenn der Garten nicht zu aufgeräumt sei. Wenn etwa etwas Holz im Garten liege, das als trockener Unterschlupf dienen könne.

Steigende Temperaturen sind, was Blattläuse betrifft, auch der Freund des Gärtners. Denn wenn die Temperaturen regelmäßig über 25 Grad steigen, ziehen sich die Tiere im Freiland zurück, da "diese dann außerhalb der "Komfortzone" der Blattläuse liegt, so Rusch.

Mit Pflanzen gegen Blattläuse

Auch die richtige Bepflanzung kann dabei helfen, es den Blattläusen unbequem zu machen. Der Nabu empfiehlt etwa auf seiner Website Knoblauch oder Zwiebeln zwischen anderen Pflanzen zu setzen. Damit vertreibe man nicht nur Blattläuse, sondern auch Wühlmäuse.

Und auch Lavendel mögen die Blattläuse nicht so gerne. Wer seine Pflanzen damit umpflanzt, schafft einen natürlichen Schutz. Stattdessen können Gartenbesitzer auch auf Ablenkung setzen: Die Kapuzinerkresse etwa ziehe die Blattläuse besonders an und halte sie damit von anderen Pflanzen fern.

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