
Saarland Milchbauern im Saarland sorgen sich vor Futtermittelknappheit
Käse auf dem Brötchen, Butter im Kuchen, Joghurt zum Obst – überall steckt Milch drin. Die Nachfrage ist groß – doch saarländische Milchbauern stehen im Moment vor großen Herausforderungen: Denn aufgrund der anhaltenden Trockenheit gibt es dieses Jahr bislang weniger Futter für die Tiere als sonst.
Mit Informationen von Herbert Mangold
Auf dem Kahlenberger Hof von Steffen Sandmeier bei Breitfurt sind rund 100 Kühe für die Milchproduktion zuständig. Der Bauernhof ist bereits in der vierten Generation im Familienbesitz. Entsprechend gut kennt Sandmeier den Markt und seine Schwankungen.
Doch im Augenblick klagt man nicht über zu niedrige Preisen. „Die Preise sind aktuell auskömmlich. Die Milch ist sehr, sehr knapp – und die Nachfrage bestimmt den Preis. Und da die Milch knapp ist, ist es auch dementsprechend teuer“, sagt Sandmeier.

Handel verdient mehr an der Milch als die Produzenten
Davon profitieren nicht nur die Milchbauern im Saarland, sondern auch der Handel und die Molkereien. Von ihnen gibt es pro Liter Milch zwischen 53 und 55 Cent für die Bauern. Dass am Handel mehr verdient wird als bei den Produzenten, sei schon immer so gewesen, sagt der Präsident des saarländischen Bauernverbands Peter Hoffmann.
„Der Verbraucher zahlt deutlich mehr als die Landwirte von diesem Preis profitieren. Und diese Schere hat sich bis heute nicht geschlossen.“ Das Problem gebe es schon lange. „Aber die Marktmacht der Handelskonzerne ist immer noch übermächtig“, so Hoffmann.
Landwirte haben zu wenig Futter für ihre Tiere
Zwar stimme derzeit der Preis – das Problem liege aber woanders. Denn aufgrund des trockenen Wetters der letzten Wochen und Monate ist das natürliche Futter, das Gras, knapp. Das führt dazu, dass jetzt schon die Futterreserven von vergangenem Jahr genutzt werden müssen. „Das ist aktuell unser Glück, dass man letztes Jahr so viel Futter gewinnen konnten. Ansonsten wird es schlecht aussehen“, sagt Sandmeier.
Der Landwirt macht sich Sorgen, wie es weitergeht. Wenn es nicht genügend Futter gibt, sagt er, habe er nur zwei Möglichkeiten: „Entweder man muss teuer Futter zukaufen, sofern es irgendwo Futter gibt, das zum Verkauf steht. Oder man muss einfach die Tierzahl reduzieren – also schlachten oder verkaufen.“
Um das umgehen zu können, hofft er darauf, dass es in nächster Zeit wieder mehr regnet und sich der Futtermangel nicht verstärkt.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 01.06.2025 berichtet.
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