Haupteingang des DRK-Krankenhauses in Kirchen. Weil die Trägergesellschaft insolvent ist, will nun die Diakonie in Südwestfalen das Krankenhaus übernehmen.

Rheinland-Pfalz Mehr medizinische Angebote im Krankenhaus Kirchen

Stand: 21.05.2025 06:41 Uhr

Die Diakonie in Südwestfalen will das insolvente DRK-Krankenhaus Kirchen übernehmen - und hat große Pläne. Allerdings muss der Kreistag noch zustimmen.

Von Sarah Mauer

"Der Kreis hat seine Hausaufgaben gemacht", sagt Peter Enders, Landrat des Kreises Altenkirchen. Inzwischen habe der Landkreis mit der Diakonie in Südwestfalen einen Vertrag ausgearbeitet, damit sie als neuer Träger das insolvente DRK-Krankenhaus in Kirchen und die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Altenkirchen bald übernehmen könne. Darüber müsse der Kreistag aber noch abstimmen, so Enders. Daher sei die nächste Sitzung auf den 16. Juni vorverlegt worden.

Übernahme des Krankenhauses Kirchen soll Sicherheit schaffen

Mit der Übernahme werde endlich Sicherheit für die Mitarbeitenden und die Menschen in der Region geschaffen, sagt Diakonie-Geschäftsführer Josef Rosenbauer. Denn die Diakonie plane, das medizinische Angebot am Standort Kirchen in Zukunft zu erweitern.

Fachbereiche, die im Laufe der Jahre eingestellt worden seien, könnten dann wieder aufgenommen werden, sagt Rosenbauer. Das betrifft demnach die Abteilungen Urologie, Neurologie und das Schlaganfallzentrum. Auch die Palliativmedizin und die Kardiologie sollen nach der Übernahme des Krankenhauses gestärkt werden.

Kreis Altenkirchen muss mehr Geld zuschießen als ursprünglich gedacht

Im März hatte der Kreistag beschlossen, den neuen Träger mit fast 16 Millionen Euro zu unterstützen, unter anderem um die Verluste bis zur Übernahme des insolventen Krankenhauses auszugleichen. Inzwischen sei aber klar geworden, dass die nötigen Ausgaben für die Bereiche Bau, IT und Medizintechnik höher seien, als damals angenommen, sagt Landrat Peter Enders. Zu genauen Zahlen wolle er aber vor der Kreistagssitzung noch keine Angaben machen.

Außerdem sei noch nicht klar, wie viel Geld das Land für einzelne Maßnahmen zuschießen werde, sagt Enders. Diese und weitere offene Fragen könnten jetzt aber auf Grundlage des Vertragsentwurfs geklärt werden. Klar ist aber, dass der Landkreis eine große Summe beisteuern wird und "dass dies möglicherweise nicht ohne weitere Belastungen für die Kommunen im Landkreis sein wird", meint der Landrat.

Sendung am Mi., 21.5.2025 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz

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