BioNTech-Mitarbeiter arbeiten im Forschungszentrum. Mit Milliarden des US-Pharmakonzern BMS soll die Krebstherapie ausgebaut werden.

Rheinland-Pfalz BioNTech schließt Deal in Milliardenhöhe für Krebstherapien

Stand: 03.06.2025 11:12 Uhr

Das Mainzer Unternehmen BioNTech hat mit dem US-Pharmakonzern Bristol Myers Squibb eine Partnerschaft abgeschlossen. Die Kooperation dreht sich um Krebsmedikamente.

Von SWR

Rund elf Milliarden US-Dollar (knapp 10 Milliarden Euro) könnte BioNTech im Idealfall von Bristol Myers Squibb (BMS) für die Zusammenarbeit in der Entwicklung eines neuen Krebsmedikamentes bekommen. Die Vereinbarung sieht nach Angaben von BioNTech zufolge unter anderem vor, dass die Amerikaner zunächst insgesamt 3,5 Milliarden US-Dollar (rund 3,06 Milliarden Euro) an BioNTech zahlen. Diese bis 2028 gestaffelten Zahlungen sind nicht an Bedingungen geknüpft.

Kooperation von BioNTech und BMS hat Volumen von rund 11 Milliarden Dollar

Sofern Meilensteine bei der Entwicklung einer möglichen Zulassung oder globalen Vermarktung von Krebstherapien erreicht werden, kann BioNTech zusätzlich bis zu 7,6 Milliarden US-Dollar bekommen. Vorgesehen ist auch, dass sich BioNTech und Bristol Myers Squibb die Kosten für klinische Studien je zur Hälfte teilen. Auch Gewinne und Verluste sollen zu gleichen Teilen aufgeteilt werden.

BNT327 - so lautet der kurze Name des vielversprechendsten Wirkstoffkandidaten in der Krebstherapie von BioNTech. Der Wirkstoff soll Immunantworten gegen Krebs verstärken und bei ganz unterschiedlichen Krebsarten eingesetzt werden.

Als alleiniges Mittel oder in Kombination mit anderen Medikamenten soll BNT327 unter anderem Effekten von Tumoren entgegenwirken, die das körpereigene Immunsystem schwächen

Aktuell läuft Studie von BioNTech zur Therapie bei Lungenkrebs

Laut BioNTech wird der Wirkstoffkandidat derzeit in mehreren Studien untersucht. Es seien bereits mehr als 1.000 Menschen damit behandelt worden. Aktuell läuft eine groß angelegte Phase 3-Studie zu Lungenkrebs, eine weitere zu Brustkrebs ist geplant. Die Vereinbarung mit BMS sieht vor, dass BNT327 von beiden Unternehmen künftig gemeinsam entwickelt und vermarktet werden soll.

Die Rechte an dem Wirkstoff hatte sich BioNTech im Februar durch die Übernahme des chinesischen Unternehmens Biotheus gesichert, für rund eine Milliarde Dollar.

Sendung am Di., 3.6.2025 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz

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