Ein Schild, das vor den Gefahren durch Hochspannungsleitungen warnt. Ein 19-Jähriger ist in Kasbach-Ohlenberg auf einen Waggon geklettert und hat einen tödlichen Stromschlag erlitten.

Rheinland-Pfalz 19-Jähriger stirbt durch Stromschlag auf Güterwaggon

Stand: 30.05.2025 12:44 Uhr

Tragischer Unfall in Kasbach-Ohlenberg (Kreis Neuwied): Ein 19-Jähriger ist dort am Donnerstagnachmittag auf einen abgestellten Güterwaggon gestiegen und hat einen Stromschlag erlitten. Ein Notarzt konnte ihn nicht mehr retten.

Von SWR

Wie die Bundespolizei mitteilte, ereignete sich der Unfall im Bereich eines Abstellgleises. Der 19-Jährige hielt sich dort in Begleitung dreier weiterer Personen auf, die erst durch einen Knall auf den Unfall aufmerksam wurden. Der eintreffende Notarzt konnte nur noch den Tod des 19-Jährigen feststellen. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang dauern an.

Ersthelfer kritisiert Deutsche Bahn

Ein Ersthelfer sagte im Gespräch mit dem SWR, dass ein Begleiter des 19-Jährigen noch versucht hatte, zu dem Unfallopfer auf den Waggon zu klettern. Er habe den jungen Mann jedoch davon abhalten können. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte habe er sich um ihn und zwei junge Frauen gekümmert, die ebenfalls vor Ort waren.

Der Mann, bei dem es sich nach eigenen Angaben um einen Anwohner handelt, kritisierte gegenüber dem SWR, dass ein fehlendes Geländer den Zutritt zum Bahngelände vereinfacht habe. Er ist der Meinung, dass die Bahn ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachgekommen ist.

Die rechtsrheinische Bahnstrecke wurde aufgrund des Unfalls mehrere Stunden lang gesperrt. Im Regionalverkehr wurden Ersatzbusse eingesetzt, der Fernverkehr wurde über die linksrheinische Seite umgeleitet.

Ähnlicher Vorfall schon am Dienstag

Bereits am Dienstag hatte es einen ähnlichen Vorfall am Bahnhof von Wörth (Kreis Germersheim) gegeben. Dort erlitten zwei 16-Jährige lebensgefährliche Verletzungen durch einen Stromschlag, nachdem sie auf einen Kesselwagen geklettert waren.

Auch Aufenthalt in der Nähe von Leitungen kann tödlich sein

Die Bundespolizei warnt Unbefugte eindringlich davor, Gleisanlagen zu betreten. Abgestellte Züge zu besteigen, sei lebensgefährlich. Bereits ein Abstand von weniger als eineinhalb Metern zu den 15.000 Volt führenden Oberleitungen könne - ohne direkten Kontakt - zu einem tödlichen Stromschlag führen. Dabei springe ein sogenannter Lichtbogen von der Leitung auf den Menschen über.

Die Beamten appellieren insbesondere an Jugendliche und junge Erwachsene, nicht auf Waggons oder in die bloße Nähe von Oberleitungen zu klettern.

Sendung am Fr., 30.5.2025 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz