Niedersachsen Wieder Schockanrufe: Falsche Polizisten erbeuten Geld und Schmuck
Unbekannte Täter haben im Emsland und in der Grafschaft Bentheim erneut Senioren am Telefon unter Druck gesetzt und dabei einiges erbeutet. Die Ermittler suchen nun nach möglichen Zeugen.
Laut Polizei haben sich die Täter am Sonntag und Montag jeweils als falsche Beamte ausgegeben. In zwei Fällen in Emsbüren und Nordhorn erbeuteten sie demnach hohe Geldbeträge und Schmuck. In einem Fall sollen die Unbekannten behauptet haben, ein naher Angehöriger habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Nun sei eine Kaution erforderlich, um eine Inhaftierung zu verhindern. Im zweiten Fall gaukelten die Täter dem Opfer vor, dass es zu Einbrüchen in der Nachbarschaft gekommen sei. Man wolle deshalb dessen Bargeld und Wertgegenstände in Sicherheit bringen.
Polizei bittet um Mithilfe bei Tätersuche
In beiden Fällen bitten die Ermittler mögliche Zeugen der Taten darum, sich bei der nächsten Polizeidienststelle zu melden. Die Taten ereigneten sich demnach am frühen Sonntagabend im Emsbürener Ortsteil Bernte und am späten Montagabend in Nordhorn im sogenannten Postdamm-Gebiet. In Nordhorn wird der Täter wie folgt beschrieben:
- blonde, kurze Haare
- zirka 35 Jahre alt
- rund 1,80 Meter groß, schlank
- bekleidet unter anderem mit einem weißen T-Shirt und Turnschuhen
Schockanrufe: Das ist bei Enkeltricks zu beachten
Die Polizei warnt eindringlich vor dieser betrügerischen Vorgehensweise und bittet insbesondere Angehörige, älteren Familienmitglieder zu sensibilisieren.
So erkennen Sie betrügerische Anrufe und schützen sich:
- Die Anrufer behaupten, von der Polizei, Staatsanwaltschaft oder einem Krankenhaus zu sein.
- Es wird eine Notlage geschildert, zum Beispiel ein schwerer Unfall oder eine angebliche Festnahme eines Familienmitglieds
- Sie werden zur Zahlung einer Kaution oder Herausgabe von Wertgegenständen aufgefordert
- Häufig wird hoher Druck aufgebaut
- Die Telefonnummer im Display sieht möglicherweise offiziell aus, kann aber manipuliert sein
- Beenden Sie das Gespräch sofort, wenn Sie Zweifel haben
- Verwenden Sie bei einem Rückruf eine Ihnen bekannte Nummer Ihrer Polizei oder des genannten Familienmitglieds
- Geben Sie keine Informationen weiter: keine Details zu Vermögen, Konten oder persönlichen Daten
- Sprechen Sie mit Angehörigen oder Vertrauenspersonen, bevor Sie irgendetwas unternehmen
- Erstatten Sie Anzeige - auch bei versuchten Betrugsfällen: Jeder Hinweis hilft!
Polizei warnt: Diese Menschen sollten sensibilisiert sein
Die Polizei bittet die Bevölkerung um erhöhte Wachsamkeit. Denn gerade ältere Mitmenschen werden gezielt ausgewählt und massiv unter Druck gesetzt. Es sei wichtig, im Familienkreis über diese Maschen zu sprechen. Wer verdächtige Anrufe erhält oder bereits Opfer geworden ist, wird gebeten, sich bei der nächsten Polizeidienststelle zu melden oder den Notruf 110 zu wählen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 26.05.2025 | 11:00 Uhr
