
Niedersachsen TSV Havelse vor Rückspiel gegen Lok Leipzig: "Werden zeigen, wo es langgeht"
In den Relegationsspielen um den Aufstieg in die Dritte Liga hat sich der TSV Havelse aus der Fußball-Regionalliga Nord eine gute Ausgangslage verschafft. Nach dem 1:1 (0:0) bei Nordost-Titelträger 1. FC Lokomotive Leipzig wollen die Niedersachsen am Sonntag vor heimischer Kulisse den letzten Schritt gehen.
Es fehlte schon in Leipzig nicht viel für die große (Geburtstags-)Party. Im Bruno-Plache-Stadion trat der TSV am 40. Ehrentag seines Trainer Samir Ferchichi nach anfänglicher Nervosität gegen Ende der Partie sehr abgezockt auf - und ging durch Marko Ilic in der 89. Minute sogar in Führung. Doch zwei Minuten später kassierten die Garbsener den Ausgleich. Es wäre das Warm-Up zur großen Aufstiegsfeier gewesen, die nun im Rückspiel vor heimischer Kulisse folgen soll.
"Es war nicht einfach, in Leipzig zu bestehen", sagte Coach Ferchichi rückblickend. "Meine Mannschaft hat das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Der Ausgleichstreffer war bitter." Dennoch sei man mit dem Hinspielergebnis "absolut zufrieden".
"In Havelse werden wir zeigen, wo es langgeht."
— Havelse-Spieler Marko Ilic
Havelse voller Vorfreude - Polizei wappnet sich
Der Fokus liegt jetzt klar auf der kommenden Aufgabe am Sonntag (13.30 Uhr, im Livestream im NDR Livecenter) gegen die Sachsen: "Wir werden Zuhause eine große Intensität zeigen und alles daran legen, das Ganze zu toppen", kündigte der Deutsch-Tunesier an. "In Havelse werden wir zeigen, wo es langgeht", betonte Hinspiel-Torschütze Ilic: "Nach Havelse kommt man nicht so gerne. Jetzt kommt die zweite Halbzeit."
Ins kleine Wilhelm-Langrehr-Stadion passen eigentlich 3.500 Zuschauer, für das Spiel gegen Leipzig sind aber aus Sicherheitsgründen nur 2.300 Besucher zugelassen. Lok hatte vorab erfolglos auf eine Verlegung in eine größere Spielstätte gedrängt.
Obwohl nur 600 Lokomotive-Anhänger die Begegnung im Stadion verfolgen dürfen, rechnet die Polizei Hannover mit rund 5.000 Anhängern aus Sachsen. Sie wird am Sonntag mit einem Großaufgebot am Ort sein. Teile der Anhängerschaft der Gäste, die einen Fanmarsch angemeldet haben, gelten als rechts und gewaltbereit. Schon im Hinspiel hatte es hässliche Szenen mit Anfeindungen und fliegenden Bierbechern gegeben.
TSV zeigt Verständnis für Kritik an Relegation
Der Leipziger Club macht sich unterdessen nur widerwillig auf den Weg nach Niedersachsen. Denn der Meister der Nordost-Staffel und sächsische Pokalsieger beteiligt sich an der Kampagne "Meister müssen aufsteigen", die das derzeitige Relegationsmodell des DFB in den Regionalligen kritisiert und reformieren will.
Eine Haltung, die auch bei Havelse auf Verständnis stößt. "Ich kann als Sportler sagen: Wenn man souverän Meister wird, dann muss das belohnt werden. Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass die Meister direkt aufsteigen", sagte Ferchichi. "Beide Teams hätten es verdient, am Wochenende den Aufstieg zu feiern."
Doch am Ende wird es nur ein Team schaffen - und das andere nach einer erfolgreichen Saison und trotz des Titelgewinns in seiner Liga dort verbleiben müssen. Ferchichi und seine Spieler wollen alles dafür tun, dass sie am Ende jubeln: "Schlussendlich wollen wir den maximalen Erfolg und dass der Traum der Spieler in Erfüllung geht. Das wäre das i-Tüpfelchen."
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Sport aktuell | 01.06.2025 | 17:17 Uhr