Boris Pistorius (3.v.l, SPD), Bundesminister der Verteidigung, gratuliert Generalleutnant Holger Neumann (l), neuer Inspekteur der Luftwaffe, bei einem Übergabeappell zum Wechsel vom Inspekteur der Luftwaffe auf dem Gelände vom Fliegerhorst Wunstorf.

Niedersachsen Übergabe in Wunstorf: Holger Neumann ist neuer Chef der Luftwaffe

Stand: 27.05.2025 18:45 Uhr

Der 56-jährige Kampfjet-Pilot Holger Neumann ist neuer Inspekteur der Luftwaffe. Er folgt auf Generalleutnant Ingo Gerhartz. Bei der Übergabe am Dienstag auf dem Fliegerhorst Wunstorf war auch Boris Pistorius (SPD) dabei.

Der Bundesverteidigungsminister hat Neumann für die Nachfolge von Gerhartz ausgewählt. Neumann ist seit 1988 bei der Bundeswehr, zuletzt war er Kommandeur der Fliegenden Verbände im Luftwaffentruppenkommando in Köln. Der 56-Jährige gilt als erfahrener Kampfjet-Pilot. Bei einem feierlichen Appell wurde er am Dienstag zum Generalleutnant befördert.

Als Inspekteur wird er nun Chef der gesamten Luftwaffe. Dabei stehen große Aufgaben an: Unter anderem sollen noch in diesem Jahr erste Teile des Luftverteidigungssystems Arrow 3 einsatzbereit aufgebaut werden. "Die Aufgaben bleiben herausfordernd oder werden sogar noch herausfordernder", sagte Pistorius bei der Amtsübergabe und nannte den Krieg in der Ukraine und die Absicherung der NATO-Ostflanke.

Ingo Gerhartz wechselt zur NATO

Der bisherige Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, wechselt derweil zur NATO. Er wird Befehlshaber an der Spitze des Hauptquartiers im niederländischen Brunssum, einem von zwei operativen Hauptquartieren des Bündnisses in Europa - ein weiteres gibt es in den USA.

Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, organisiert die Großübung "Air Defender".

Der bisherige Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, wechselt zur NATO.

Gerhartz war seit Mai 2018 Inspekteur der Luftwaffe, damit ist er der bisher am längsten amtierende Inspekteur seit Bestehen der Luftwaffe.

Abhöraffäre: Gerhartz musste Disziplinarbuße zahlen

Gerhartz genießt nicht nur in der Truppe hohen Respekt. Auch Verteidigungsminister Pistorius schätzt den Flieger außerordentlich. Das zeigte sich im vergangenen Jahr. Da musste Gerhartz zwar eine Disziplinarbuße zahlen, nachdem er über eine unsichere Verbindung in eine Schalte mehrerer Bundeswehr-Offiziere zum "Taurus" eingewählt war, die von einem russischen Nachrichtendienst abgehört wurde. Pistorius stellte sich damals aber vor die Offiziere: "Ich bin nicht gewillt, (...) Putin hier auf den Leim zu gehen und meine besten Offiziere, ob sie hier einen Fehler gemacht haben oder nicht, an die Luft zu setzen", so der Bundesverteidigungsminister.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Niedersachsen 18.00 | 27.05.2025 | 18:00 Uhr