In einem leeren Gerichtssaal sitzt eine Angeklagte und ihre Rechtsanwältin

Mecklenburg-Vorpommern Gefährliche Körperverletzung: Mutter zu Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt

Stand: 28.05.2025 15:43 Uhr

Eine 41-Jährige soll ihr Baby geschüttelt und dabei schwer verletzt haben. Die Frau bestreitet die Vorwürfe.

Das Landgericht Stralsund hat eine 41-jährige Frau aus Gützkow (Kreis Vorpommern-Greifswald) zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt, ausgesetzt zu zwei Jahren auf Bewährung. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die 41-Jährige ihren wenige Monate alten Sohn geschüttelt hatte. Die Kammer sah den von der Staatsanwaltschaft erhobenen Vorwurf der versuchten Tötung als nicht erfüllt an. Die Mutter habe ohne Vorsatz gehandelt, so ein Gerichtssprecher. Nach dem Vorfall habe sie die Hebamme informiert. Das Kind habe keine Folgeschäden davongetragen. Die Anklage hatte der Mutter vorgeworfen, ihren Sohn im Juli 2023 mindestens einmal so stark geschüttelt zu haben, dass der Kopf des Säuglings von dessen Brust zum Nacken schleuderte. Vor Gericht hat die Angeklagte die Vorwürfe jedoch zurückgewiesen. Sie sei eine liebevolle und fürsorgliche Mutter, sagte sie zu Beginn der Verhandlung. Auch der Vater des Kindes und dessen Mutter, die beide als Zeugen gehört wurden, beschrieben sie als Mutter, die ihr Kind nicht aus den Augen gelassen habe. Sie könne aber überfordert gewesen sein. Der Junge lebt inzwischen bei seinem Vater. Weil die 41-Jährige bereits ihr erstes Kind geschüttelt hatte, war sie nach der Geburt des zweiten Kindes über die Folgen vom Jugendamt belehrt worden.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 28.05.2025 | 16:40 Uhr