Mecklenburg-Vorpommern Mission Klimaschutz: Uni Greifswald nimmt Algen unter die Lupe
Die Uni Greifswald bekommt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft einen der neuen Sonderforschungsbereiche. Die Wissenschaftler sollen zur Kohlenstoffbindung in den Meeren forschen.
Wie kann der CO2-Gehalt in der Atmosphäre, der zur globalen Erwärmung beitragen kann, gesenkt werden? Mit der Frage als Ausgangspunkt wollen Wissenschaftler der Universität Greifswald mit Kollegen der Uni Bremen forschen. Dafür bekommt die Uni Greifswald einen der 13 neuen Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland.
Algen können CO2 binden
Der sperrige Name des Sonderfoschungsbereichs ist "Transregio TTR 420 Concentrate". Die Greifswalder Wissenschaftler werden Meeresalgen erforschen, da diese CO2 binden können. Bei dem Prozess wandeln sie Kohlendioxid in Kohlenhydrate um - sogenannte Glykane. Das könnte bei der Bekämpfung des Klimawandels hilfreich sein, da Algen pro Jahr fünfmal so viel Kohlendioxid umformen wie weltweit jährlich bei der Verbrennung von Öl, Gas und Kohle freigesetzt wird.
Bakterien verwandeln Kohlenhydrate zurück in CO2
"Obwohl marine Bakterien über eine Vielzahl an Enzymen verfügen, die Glykane abbauen und den gebundenen Kohlenstoff wieder freisetzen können, finden sich überraschend große Mengen dieser Zuckerstrukturen in den Weltmeeren", teilt die Uni Greifswald mit. Das deute darauf hin, dass bisher unbekannte Faktoren den vollständigen Glykan-Abbau verhindern und somit zur langfristigen Speicherung von Kohlenstoff beitragen.
Fokus liegt auf Wechselwirkungen
Das Ziel des Forschungsprojekts sei es daher, die molekularen und mikrobiellen Prozesse zu entschlüsseln. Die Erkenntnisse könnten wichtige Beiträge im Kampf gegen den Klimawandel leisten, indem sie neue Perspektiven auf natürliche Prozesse der Kohlenstoffbindung eröffnen. Im Fokus der Forschung stehen dabei die Wechselwirkungen zwischen Algen, Bakterien, Pilzen, deren Glykanen und Proteinen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 31.05.2025 | 13:00 Uhr
