
Mecklenburg-Vorpommern Landesregierung zahlt gut 1,8 Millionen Euro an externe Berater
Die rot-rote Landesregierung hat im vergangenen Jahr mehr als 1,8 Millionen Euro für externe Gutachten und Berater ausgegeben. Das geht aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der fraktionslosen Abgeordneten Eva-Maria Schneider-Gärtner hervor.
Wenn die eigenen Bordmittel in den Ministerien nicht reichen, dann greift die oberste Landesverwaltung mit Steuergeld gerne auf Experten von außen zurück. Für eine Studie zur Neuausrichtung des landeseigenen Pferdegestüts Redefin im Landkreis Ludwigslust-Parchim hat Agrarminister Till Backhaus (SPD) 25.000 Euro zahlen lassen. Um zu ermitteln, wie Mecklenburg-Vorpommern seinen Anteil an den klimaschädlichen Treibhausgasen beeinflussen kann, wurden in seinem Ministerium 60.000 Euro fällig. Das Geld ging an das Leipziger Institut für Energie.
Sozialministerium zahlt am meisten
Das teuerste Einzelgutachten gab Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) in Auftrag: Knapp 450.000 Euro zahlte ihr Ministerium für ein Gutachten zur Krankenhaus-Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Das Ressort war damit unter den acht Ministerien das mit den höchsten Gutachten-Kosten - insgesamt knapp über 600.000 Euro. Am wenigsten zahlte das Justizministerium, für eine Studie zum "Beamtenrecht" wurden 6.201,09 Euro fällig.
Branchen-Riese PwC nicht mehr dabei
Auffällig ist, dass jahrelange "Kunden" offenbar "rausgefallen" sind. Das Finanzministerium und auch das Agrarministerium verzichten laut der Aufstellung beispielsweise auf die Dienste des Wirtschaftspsychologischen Instituts wi.ps in Golchen im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Dessen Inhaber Jörg Klingohr ist der Ehemann der SPD-Landtagsabgeordneten Christine Klingohr. Er gehörte im Landratswahlkampf zu den lautstarken Unterstützern des Amtsinhabers Stefan Sternberg (SPD). Anders als in den Jahren zuvor wird auf die Dienste der "Riesen" in der Gutachter-Branche verzichtet. Das Unternehmen PwC taucht gar nicht mehr auf, Mitbewerber KPMG hat gerade einmal zwei Gutachten-Aufträge für das Land abgerechnet.
Beraterkosten gesunken
In der Auflistung für 2024 fehlt die Staatskanzlei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Laut einer ähnlichen Aufstellung für 2023 fielen in der Regierungszentrale in dem Jahr noch gut 140.000 Euro Gutachter-Kosten an. Ein Vergleich zwischen 2024 und 2023 ergibt, dass die Ausgaben für externe Beratung um rund 800.000 Euro gesunken sind: Im Jahr 2023 waren es noch rund 2,6 Millionen Euro. Den größten Anteil hatte mit etwas über 1,1 Million Euro das Wirtschaftsministerium, dicht gefolgt vom Innenministerium.
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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 23.05.2025 | 11:00 Uhr