Die Hochbrücke Wismar hat statische Defizite in der Spannbetonkonstruktion.

Mecklenburg-Vorpommern IHK: Großteil der Landesstraßen in MV in kritischem Zustand

Stand: 22.05.2025 17:54 Uhr

Ein großes Thema auf der Landesverkehrskonferenz der Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern: Die maroden Landesstraßen und Brücken gefährden zunehmend den Schwerlastverkehr.

Ein Großteil der Landesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern sind laut dem Direktor des Straßenbauamtes, Rene Firgt, in einem kritischen Zustand und für schwere Lasten nicht mehr geeignet. Die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Mecklenburg-Vorpommern haben deswegen bei der Landesverkehrskonferenz der Kammern in Linstow (Landkreis Rostock) ein zupackendes Handeln der Politik in diesem Bereich gefordert. Bei der Veranstaltung diskutierten rund 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze im Verkehrssektor.

Grundsanierung bei 2.000 Kilometer Landstraße nötig

Über 2.000 Kilometer seien in ihrer Substanz marode und müssen dringend Grundsaniert werden, so Firgt. Das entspricht etwa 60 Prozent der Landesstraßen. Sie seien in vielen Fällen nicht mehr für den Schwerlastverkehr und die zunehmende militärische Nutzung, wie etwa bei Verlegeübungen von Panzern, geeignet.

Ohne Investitionen Einschränkungen im Verkehr

Zudem seien 43 Brücken im Verlauf der Landesstraßen dringend sanierungsbedürftig. Das habe gravierenden Folgen für die Mobilität von Menschen und Gütern sowie für die leistungsfähige Anbindung ganzer Regionen, sagte der Präsident der geschäftsführenden Kammer der IHKs in MV, Krister Hennige. Ohne gezielte Investitionen drohten Einschränkungen im Verkehr, Umwege für Unternehmen und Pendler sowie eine Schwächung logistischer Standorte. "Die Wirtschaft ist auf sichere und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur angewiesen", so Hennige. Er fordert, dass das Sondervermögen für Infrastruktur des Bundes für den Ausbau aller Verkehrswege genutzt wird.

12.000 LKW-Fahrer fehlen in MV

Ein weiteres Themen auf der Konferenz: der Personalmangel. Laut Dirk Engelhardt vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung, fehlen in Deutschland nach eigenen Schätzungen rund 120.000 Fahrerinnen und Fahrer. Zudem sei der Lkw-Führerschein mit 12.000 Euro mehr als doppelt so teuer wie im Nachbarland Österreich.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.05.2025 | 16:00 Uhr