Rettungskräfte stehen am Hafenbecken in Wolgast, während Taucher nach einem ins Wasser gefallenen Angler und dessen ebenfalls untergetauchten Retter suchen.

Mecklenburg-Vorpommern Herrentagsbilanz in MV: Drei Tote, mehrere Verletzte

Stand: 30.05.2025 05:47 Uhr

Am Herrentag gerieten in Mecklenburg-Vorpommern mehrere Paddler und ein Motorboot-Kapitän in Not - zum Teil unter Alkoholeinfluss. Für zwei Männer in Wolgast und einen in Barnin endete der Feiertag tragisch.

In Wolgast sind am späten Donnerstagabend zwei Männer ertrunken. Gegen 23.40 Uhr wurde die Wasserschutzpolizei darüber informiert, dass ein Angler ins Hafenbecken gefallen ist. Zeugen beobachteten, dass der 27-jährige Mann sich nicht selbst aus dem Wasser befreien konnte und schließlich untertauchte. Aus einer Gruppe von Passanten traf ein 40-Jähriger die Entscheidung, selbst ins Wasser zu springen, um den Angler zu retten. Auch der Helfer tauchte nicht mehr auf. Es kamen Rettungsschwimmer, Boote und Taucher des THW zum Einsatz, ebenso zwei Suchdrohnen mit Wärmebildkameras. Nach zweieinhalb Stunden konnten die beiden nur noch leblos aus dem Wasser gezogen werden. Ein Notarzt stellte den Tod der beiden Personen fest. Die Zeugen des Vorfalls mussten durch Mitarbeiter eines Kriseninterventionsteams betreut werden. Die Ermittlungen zur Unglücksursache hat der Kriminaldauerdienst Anklam übernommen.

Mann ertrinkt im Barniner See

Ein 53-Jähriger ist am Donnerstag in Barnin bei Crivitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ums Leben gekommen. Der Mann war offensichtlich auf dem Barniner See unterwegs. Die Polizei erhielt gegen 14.30 Uhr die Notrufmeldung, dass ein Boot mit zwei Insassen gekentert sei. Rettungskräfte konnten den 53-Jährigen nur noch tot bergen. Wie genau es zu dem Unglück auf dem See kommen konnte, wird noch ermittelt. Beim Bootsführer, einem 55 Jahre alten Mann, wurde ein Atemalkoholwert von 1,25 Promille gemessen, wie es hieß. Die Bergung des vollständig gekenterten Bootes steht derzeit noch aus.

Drei Boote kentern vor Greifswald

Zwei Paddelboote und ein Motorboot kenterten am Donnerstag an der Hafeneinfahrt vor Greifswald. Fünf Personen, die mit Kanus unterwegs waren, wollten nach einer Paddeltour in der Dänischen Wieck zurück an den Heimatliegeplatz, wie die Polizei mitteilte. Sie ließen sich von einem Motorsportboot schleppen. Dabei sei Wasser in alle drei Boote gelangt und habe diese zum Kentern gebracht. Alle sechs Personen gingen über Bord und trieben im Wasser. Sie wurden etwa 30 Minuten später von der Besatzung des Traditionsseglers "Hanne Marie" aus dem Wasser geborgen und an Land gebracht. Dort kümmerten sich Rettungskräfte um sie. Zwei Menschen wurden zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Der 39 Jahre alte Motorbootfahrer war stark betrunken: Laut Atemalkoholkontrolle hatte er einen Wert von 1,7 Promille, erlaubt sind auf dem Wasser maximal 0,5 Promille. Die Wasserschutzpolizei Wolgast erließ eine Strafanzeige.

Mutmaßlicher Exhibitionist verletzt vier Polizisten

Ein 28 Jahre alter Mann hat in Neubukow (Landkreis Rostock) vier Polizisten verletzt, einen davon schwer. Die Beamten waren Hinweisen auf einen Exhibitionisten nachgegangen, als der Verdächtige sie plötzlich attackierte, wie die Polizei mitteilte. Einem 21 Jahre alten Polizisten habe der Mann gezielt die Faust ins Gesicht geschlagen. Der Beamte war kurzzeitig bewusstlos und wurde dann mit Verdacht auf Kieferbruch und Gehirnerschütterung in die Rostocker Uniklinik gebracht. Die anderen drei Einsatzkräfte im Alter von 22 und 24 Jahren hätten Hämatome sowie Verletzungen an Händen und Armen erlitten. Der Verdächtige wurde in Gewahrsam genommen. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Widerstandes und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. Der Mann stand den Angaben zufolge zum Tatzeitpunkt vermutlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln.

Jugendgruppe grölt verfassungsfeindliche Parolen

Zeugen in Ribnitz-Damgarten meldeten am Abend, dass sich eine größere Jugendgruppe vom Bernsteinsee in Körkwitz in Richtung Ribnitz-Damgarten bewegt und dabei mehrfach verfassungsfeindliche Parolen gerufen habe. Weiterhin soll aus der Gruppe heraus auch Pyrotechnik gezündet worden sein. Den Beamten bestätigten mehrere Zeugen vor Ort diese Beobachtung und lieferten genaue Täterbeschreibungen. Die Polizei fand im Umfeld vier stark alkoholisierte Personen im Alter von 20 bis 22 Jahren. Gegen sie wird nun ermittelt wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen. Der Staatsschutz der Kriminalpolizeinspektion Anklam hat die Ermittlungen übernommen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 30.05.2025 | 05:30 Uhr