Regenbogenfahnen sind vor dem Rathaus in Neubrandenburg zu sehen. (Themenbild)

Mecklenburg-Vorpommern Hasskriminalität: Mehr Angriffe auf queere Menschen in MV

Stand: 25.05.2025 14:17 Uhr

Die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern erfassen immer mehr queerfeindliche Straftaten. Im Jahresvergleich hat sich die Zahl der Fälle von Hasskriminalität um mehr als 40 Prozent gesteigert.

Queere Menschen sind in Mecklenburg-Vorpommern zuletzt häufiger wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität Opfer von Hasskriminalität geworden. Das Landeskriminalamt erfasste für 2024 demnach 663 Delikte von Hasskriminalität, so eine LKA-Sprecherin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. 2023 hatte die Zahl der Straftaten in diesem Zusammenhang noch bei 461 gelegen.

Anstieg um mehr als 40 Prozent

Das entspricht einem Anstieg der Delikte im Jahresvergleich von 2023 auf 2024 um rund 44 Prozent. Registriert wurden laut Behörde unter anderem Beleidigungen, Sachbeschädigungen und Diebstähle aber auch Körperverletzungen. Bei den Straftaten gab es 2024 insgesamt 61 Opfer. Im Jahr 2023 waren es noch 21 Opfer, die im Bereich "sexuelle Orientierung" und "geschlechtsbezogene Diversität" gezählt wurden. Darunter waren im vergangenen Jahr auch mehrere Gewaltdelikte, die sich gegen eine bestimmte sexuelle Orientierung richteten: Zwei Körperverletzungen, ein besonders schwerer Fall des Landfriedensbruchs, ein räuberischer Diebstahl sowie zwei schwere Brandstiftungen hat das LKA registriert.

Hasskriminalität ist bundesweiter Trend

Der Negativtrend ist auch bundesweit zu beobachten. Im Lagebericht des Bundeskriminalamts (BKA) vom Dezember nennt die Polizei für 2023 insgesamt 17.007 Fälle von Hasskriminalität in ganz Deutschland. Als politisch motivierte Hasskriminalität im Sinne der Statistik werden Straftaten eingestuft, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sie aufgrund von Vorurteilen verübt wurden. Mehr als jeder Zehnte dieser Fälle richtete sich 2023 laut BKA gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen. Die Zahl der Straftaten in diesem Bereich habe sich demnach seit 2010 nahezu verzehnfacht.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 25.05.2025 | 15:00 Uhr