
Hessen Demonstranten besetzen kurzzeitig FAZ-Gebäude in Frankfurt
Propalästinensische Aktivisten haben den Eingangsbereich der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Frankfurt vorübergehend besetzt. Sie protestierten gegen den Gaza-Krieg. Die Polizei löste die Sitzblockade auf.
Rund 20 propalästinensische Demonstranten hielten sowohl im Eingangsbereich der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) als auch vor dem Haupteingang eine spontane Kundgebung ab, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Ausschreitungen habe es keine gegeben. Nach und nach wurden alle Teilnehmenden der Sitzblockade weggetragen, wie eine dpa-Reporterin vor Ort berichtete. Die Gruppe skandierte unter anderem: "Stopp den Mord, stopp den Krieg, stopp den Gaza-Genozid" und "Free Palestine".
Protestgruppe fordert Abdruck eines Statements
FAZ-Sprecherin Petra Hoffmann berichtete von der Forderung der Protestgruppe, ein propalästinensisches Statement in der Zeitung abzudrucken. "Auf diese Forderung gehen wir aber nicht ein", betonte sie. Der redaktionelle Betrieb werde durch die Aktion nicht beeinflusst.
Die Demonstrierenden gehörten dem Aktionsbündnis Palästina Frankfurt an, wie eine Sprecherin des Bündnisses sagte. "Wir sind heute hier, weil der Genozid in Palästina seit eineinhalb Jahren andauert", sagte sie.

Die Protestierenden bildeten vor dem FAZ-Gebäude Sitzblockaden.
Bündnis wirft Medien Mitschuld vor
Das Bündnis wirft deutschen Medien und der FAZ vor, sich mitschuldig zu machen - unter anderem dadurch, dass sie Militärmeldungen Israels veröffentlichten und nicht von einem "Völkermord" an den Palästinensern im Gazastreifen sprächen.
Ob es sich bei dem Vorgehen Israels im Gazastreifen um einen Genozid handelt, ist unter Juristen und Aktivisten hochumstritten. In der UN-Völkermordkonvention ist der Kernpunkt die nachweisbare Absicht, einen Völkermord zu begehen – ein Kriterium, das als schwer belegbar gilt.
Die israelische Regierung weist den Vorwurf des Völkermords im Gazastreifen strikt zurück. Sie betont, dass sich der Krieg gegen die islamistische Hamas richte – nicht gegen die Zivilbevölkerung.
Der Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 auf Israel bedeutete den Beginn eines neuen Kriegs im Nahen Osten. Als Reaktion auf die Terrorakte begann Israel eine massive Militäroperation gegen den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen.