Ein Mann steht auf einem Bahngleis am Hamburger Hauptbahnhof.

Hamburg "Wollte beschützen": Syrer stoppt Angreiferin am Hamburger Hauptbahnhof

Stand: 26.05.2025 11:59 Uhr

Am Freitagabend wurde Muhammad al-Muhammad am Hamburger Hauptbahnhof Zeuge, als eine 39-jährige Frau um sich stach. Al-Muhammad nahm all seinen Mut zusammen und stoppte die Frau gemeinsam mit einem Tschetschenen.

Der 19-jährige Syrer stand am Bahnsteig zwischen Gleis 13 und 14 und hörte gerade Musik, als er bemerkte, wie die Frau plötzlich mit einem Messer scheinbar wahllos Wartende angriff. Viele Menschen rannten weg. Doch al-Muhammad, der aus der syrischen Stadt Aleppo stammt und 2022 nach Deutschland flüchtete, entschied sich, nicht wegzurennen.

"Habe mir Mut gemacht"

"Ich habe mir Mut gemacht, weil ich gesehen habe, wie Menschen schreiend weggelaufen sind, und ich wollte sie beschützen", sagte al-Muhammad dem Hamburg Journal. Zusammen mit einem anderen Mann stoppte er die um sich stechende Frau. "Ich bin in ihre Richtung gerannt, mit einem Tschetschenen. Er hat ihr ein Bein gestellt. Ich habe sie dann am Boden festgehalten und die Polizei gerufen", erinnert sich al-Muhammad, der in einer Wohngemeinschaft in Buchholz lebt.

So verhinderten die beiden Männer wohl Schlimmeres: Insgesamt 18 Verletzte zählte die Polizei nach der Messerattacke, vier davon schwebten zeitweise in Lebensgefahr, sind inzwischen aber stabil.

Viel Lob in den sozialen Medien

Auf der Instagram-Seite von NDR Hamburg loben viele Userinnen und User al-Muhammad und seinen tschetschenischen Mitstreiter. "Vielen Dank für so viel Zivilcourage!" schreibt eine Userin, eine andere fragt: "Wann kriegt der Mann seinen Orden?" Auch die Hamburger Polizei bedankte sich noch am Freitag bei al-Muhammad. Dass ihm die Polizistinnen und Polizisten einen Cappuccino ausgegeben haben, habe ihn sehr gefreut, so der junge Syrer.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 24.05.2025 | 19:30 Uhr