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Hamburg "Unverantwortlich" oder "Chance" - Reaktionen auf Hamburgs Olympia-Pläne

Stand: 31.05.2025 17:39 Uhr

Die Linke in Hamburg kritisiert die Pläne der Hansestadt, sich für die Olympischen Spiele 2036, 2040 oder 2044 zu bewerben. Unterstützung kommt dagegen von CDU und Handelskammer.

Das am Sonnabend vorgestellte Konzept für eine Olympia-Bewerbung Hamburgs hat in der Hansestadt unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. "Die Olympischen Spiele sind als Zeichen für Frieden, Demokratie und Freiheit ungeeignet", sagte der sportpolitische Sprecher der Linken-Fraktion in der Bürgerschaft, Martin Wolter. Demokratie sei für das Internationale Olympische Komitee (IOC) ein Fremdwort, die Korruption innerhalb des IOC sei gut dokumentiert und die Interessen der Ausrichterstädte seien für das IOC belanglos, so Wolter.

Bewerbung für 2036 "geschichtsvergessen"

Auch die Co-Vorsitzende der Linksfraktion in der Bürgerschaft, Heike Sudmann, kritisiert Hamburgs Olympia-Pläne. "An vielen Ecken und Enden in dieser Stadt spart der Senat, gerade bei der sozialen Infrastruktur und dem Personal. Für die Olympia-Bewerbung und die Spiele selbst ist dem Senat jedoch nichts zu teuer", sagte Sudmann. Die Bewerbung für das Jahr 2036, dem hundertjährigen Jubiläum der Nazi-Olympia-Spiele, sei zudem unverantwortlich und geschichtsvergessen angesichts des Rechtsrucks in Deutschland.

"Nachhaltige Impule setzen" - CDU begrüßt Bewerbung

Hamburgs CDU begrüßt die Olympiabewerbung dagegen. "Hamburg hat die Chance, sich mit Olympia weltweit zu präsentieren, wirtschaftliche Dynamik zu entfesseln und gezielt in Infrastruktur und Sportförderung zu investieren. Eine erfolgreiche Bewerbung würde Hamburg auf die internationale Bühne heben und nachhaltige Impulse setzen", sagte Dennis Thering, der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft. Nun müsse man gemeinsam im Sinne der Stadt an einem Strang ziehen.

Olympische Spiele dürften allerdings kein teures Prestigeprojekt werden, sondern müssten langfristige und nachhaltige Vorteile für die Stadt bieten. Die Finanzierung müsse daher transparent sein und die Bürgerinnen und Bürger müssten aktiv in den Prozess eingebunden werden, so Thering weiter.

Unterstützung auch von der Handelskammer

Auch die Hamburger Handelskammer unterstützt die Pläne für die Olympia-Bewerbung. "Die Ausrichtung der Spiele kann eine wichtige Katalysatorfunktion für die Stärkung des Standorts Deutschland entfalten, zum Beispiel in den Bereichen Infrastruktur, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Mit ihrer Bewerbung sendet die Stadt Hamburg ein klares Signal für Aufbruch, Mut und internationale Strahlkraft", sagte der Präses der Handelskammer, Norbert Aust.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 31.05.2025 | 18:00 Uhr