
Hamburg Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein "Schlackermaschü" ist das plattdeutsche Wort des Jahres
100 Vorschläge - ein Sieger: "Schlackermaschü" ist das plattdeutsche Wort des Jahres 2025. Außerdem wurden die beste Redensart und die beste Wortneuschöpfung gekürt.
In einer Einsendung aus Oldenburg in Niedersachsen war das Wort vorgeschlagen worden: "Schlackermaschü", im engen Sinne Schlagsahne, wird in vielen Haushalten aber auch für cremige Süßspeisen allgemein genutzt.
Als beste Redensart kürte die Jury "Von'n gaut Wuurt warden de Tähn'n nich stump" - von einem guten Wort werden die Zähne nicht stumpf - eine Aufforderung, sich bei Freundlichkeiten gegenüber Mitmenschen nicht zurück zu halten. Der Vorschlag kam aus Lübz (Landkreis Ludwigslust-Parchim).
Abstimmung für beste Wortneuschöpfung
Mit einer Publikumsabstimmung wurde ein Wort gewählt, das neu in die plattdeutsche Sprache aufgenommen werden sollte: "Upschuveritis". Diese Wortneuschöpfung steht für Prokrastination, also den Hang, Aufgaben aufzuschieben und stattdessen etwas anderes zu tun. In einer Einsendung aus Hannover wurde das Wort vorgeschlagen. Rund 200 Menschen hatten sich an der Abstimmung auf der Internetseite des Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen beteiligt.
Vorschläge von Plattsprechern aller Altergruppen
Rund 100 Einsendungen hatten den Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum als Ausrichter des Wettbewerbs erreicht. Die jüngste Teilnehmerin war 17 Jahre alt, der älteste Einsender 91. Darin sieht der Heimatverband einen "Beweis dafür, wie lebendig die plattdeutsche Sprache über Generationen hinweg bleibt".
Seit 30 Jahren wird das plattdeutsche Wort des Jahres gesucht. Sieger-Wörter aus den Vorjahren waren zum Beispiel "Tauversicht" (Zuversicht - 2024), "Klaukschieter" (Klugscheißer - 1997), "swienplietsch" (pfiffig, verschlagen, schlau, gerissen - 2003), oder "Spijöök" - (Spaß, Scherz, Flunkerei - 2009).
Bekanntgabe beim Reuter-Symposium in Stavenhagen
Die Ergebnisse wurden am Sonnabend in Stavenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) veröffentlicht. Beim Reuter-Symposium tauschen sich dort Experten darüber aus, welche Wege die Forschung zum Heimatdichter Fritz Reuter künftig gehen könnte.
Außerdem geht es darum, eine "Straße des Niederdeutschen" zu etablieren, die Tourismus und Sprachpflege in einem gemeinsamen Projekt vereinen soll. Ausrichter dieses Tages ist das Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Das hat unlängst zwei große Archive von Reuter-Forschern übernommen. Für die Schenkungen von Hans-Joachim Griephan und Dr. Arnold Hückstädt hat die Stadt Stavenhagen ein neues Archivgebäude bereitgestellt. Auch das wird zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 31.05.2025 | 10:00 Uhr