Hamburg Metropolis Kino Hamburg: Neue Chefin expandiert nach Harburg
Seit 2014 gestaltet Manja Malz das Programm beim Hamburger Kino Metropolis. Jetzt hat sie die Leitung der Kinemathek Hamburg und des Metropolis übernommen. Das Kino hat seit Mai einen weiteren Raum in Harburg und zeigt dort an drei Tagen Filme.
Das Metropolis ist eine Art Kunsthalle für den Film. Neben dem digitalen Projektor gibt es auch noch die herkömmlichen 16- und 35-Millimeter-Vorführgeräte für sorgfältig zusammengestellte Programme alter Meister oder junger Filmkünstlerinnen und -künstler aus aller Welt. Die Medienwissenschaftlerin und Soziologin Malz, die in Hamburg, Paris und Berlin studiert hat, hat nun von Martin Aust die Geschäftsleitung übernommen.
Neues Projekt: Zweite Spielstätte Planet Harburg
Sie hat bereits ein frisches Projekt: das Kino im Planet Harburg. Im kulturell genutzen Karstadt-Gebäude - im Vortragssaal des Stadtmuseums Harburg - sind dort ab jetzt zwei- bis dreimal in der Woche Filme zu sehen.
Manja Malz hat vor 17 Jahren als Vorführerin im Zeise Kino Hamburg begonnen und arbeitet parallel im B-Movie.
Mit der alten Ladeneinrichtung passt das Kino gut zu den neuen Ausstellungsräumen des Stadtmuseums Harburg, den Luxus eines Kinosaals kann es nicht bieten. Doch das stört hier niemanden, meint Manja Malz: "Viele Ausstellungsbesucherinnen und -besucher kommen neugierig hier herüber. Es ist eine Herausforderung, die mir Spaß macht."
Hamburger Kinemathek hat 6.000 analoge Filmkopien im Archiv
Für das Programm stehen Malz in etwa 6.000 analoge Filmkopien zur Verfügung. "Wir können die wildesten Filmreihen kreieren. Das Gute ist - wir haben ein sehr neugieriges Publikum." Ihr neues Team bringe auch einen neuen Schwung mit ins Kino, sagt die neue Chefin.
Schon immer hat sie Wert auf die Vermittlung von Stummfilmen gelegt - mit Matineen für Familien mit kleinen Kindern. "Wir haben mit den Stummfilmkonzerten für Lütte vor etwa zwei Jahren angefangen. Das wollen wir in Zukunft auch mindestens dreimal im Jahr anbieten", blickt Malz voraus.
"Wir präsentieren dort kurze Filme von sehr bekannten Schauspielern aus der Filmgeschichte wie Buster Keaton und Charlie Chaplin, Laurel und Hardy und Harold Lloyd - Schauspieler, die auch Eltern noch kennen, damit sie gern mit ihren Kindern ins Kino kommen." Gerade die übertriebene Mimik und Gestik der Heldinnen und Helden auf der Leinwand wirke unmittelbar auf die Kinder - ganz besonders in der Kombination mit Live-Musik. So wird aus dem Kino-Erlebnis auch gleich ein Konzerterlebnis - für den Eintrittspreis einer Kinokarte.
"Was ich besonders schön finde an der Präsentation von Stummfilmen mit Livemusik ist, dass es immer wieder Leute gibt, die zum ersten Mal dieses Erlebnis haben, einen Stummfilm in dieser Art zu schauen im Kino. Die kommen dann manchmal danach zu uns und sind so begeistert davon, dass sie das erleben konnten, auch teilweise ganz junge Leute, die nach der Schule ganz neu das Kino für sich entdecken, und dann wiederkommen und sagen, sie gucken sich jetzt alle Stummfilmkonzerte an, die wir hier anbieten, weil sie so Lust darauf haben."
Das Metropolis hat noch herkömmliche Vorführprojektoren - für 35-mm- und 16-mm-Filme.
Ausblick: Jubiläumsvorführung zu 100 Jahre "Panzerkreuzer Potemkin"
Als Ausblick kündigt Manja Malz für Ende des Jahres an, den Film-Klassiker "Panzerkreuzer Potemkin" zu zeigen, der nun 100 Jahre alt wird. "Wir wollen den im Oktober gemeinsam mit dem Blasorchester Tuten und Blasen zeigen."
Außerdem schwebt der Geschäftsführerin vor, ab und zu vom reinen Kinoprogramm abzuweichen: "Ich könnte mir vorstellen, ein- bis zweimal im Jahr Live-Hörspiele im Metropolis anzubieten."
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 31.05.2025 | 19:30 Uhr
