Balkone an einem Wohnhaus in Hamburg-Wilhelmsburg

Hamburg Hamburg: Weniger Sozialwohnungen für Menschen mit Dringlichkeitsschein

Stand: 29.05.2025 14:45 Uhr

Wohnungssuchende mit Dringlichkeitsschein haben es derzeit besonders schwer auf dem Wohnungsmarkt in Hamburg. Der Bestand an Sozialwohnungen für sie ist seit 2019 um mehr als ein Viertel gesunken.

Die soziale Wohnraumversorgung in Hamburg stehe auf der Kippe, konstatierte Olga Fritzsche, die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Sie hatte beim Senat nachgefragt. Demnach warten mehr als 16.000 Haushalte mit Dringlichkeitsschein auf eine Wohnung. Einen Dringlichkeitsschein bekommt, wer unverschuldet in eine Notlage geraten ist. Während es für diese Fälle im vergangenen Jahr noch 26.000 Wohnungen in der Stadt gab, sind es in diesem Jahr schon 1.500 Wohnungen weniger.

Linke fordert wirksame Maßnahmen

Zwar stieg im gleichen Zeitraum der Bestand an günstigen Sozialwohnungen um 3.500 Wohnungen. Dahin werden vordringlich Wohnungssuchende aber offenbar nicht vermittelt. Fritzsche fordert vom Senat wirksame Maßnahmen und vom städtischen Wohnungsunternehmen SAGA "deutlich mehr Engagement, um wohnungs- und obdachlose Menschen nicht länger im Stich zu lassen".

Mehr als 40.000 Menschen in städtischen Unterkünften

In städtischen Unterkünften lebten laut Senat im vergangenen Jahr 41.521 Menschen - fast 10.000 mehr als noch im Jahr davor. Die weitaus meisten sind Geflüchtete.

Die EU-Länder hatten vor fünf Jahren beschlossen, dass es Wohnungslosigkeit in Europa ab 2030 nicht mehr geben soll. Deutschland hat dazu im vergangenen Jahr einen Aktionsplan verabschiedet.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 29.05.2025 | 11:00 Uhr