
Hamburg Hamburg: Starke Zunahme bei politisch motivierter Kriminalität
Auch in Hamburg ist die Zahl politisch motivierter Straftaten deutlich gestiegen. 2024 gab es laut Polizei eine Zunahme von mehr als 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage der CDU hervor.
Beschädigte Wahlplakate, Nazi-Parolen und rechte Beleidigungen im Internet: 1.350 Fälle und damit fast die Hälfte aller politisch motivierter Straftaten in Hamburg hat die Polizei im Bereich rechte Gewalt erfasst. Das entspricht einem Plus von mehr als 80 Prozent, dieser Trend spiegelt sich laut Senat im ganzen Bundesgebiet wider.
Noch stärker stiegen die Zahlen 2024 im Bereich religiöse Ideologie, von 62 auf knapp 190 Fälle. Das entspricht einem Anstieg von 192 Prozent. Auslöser war meistens der Nahost-Konflikt zwischen Israel und der Hamas.
Laut Senat gab es beim Linksextremismus in den Vorjahren die meisten Gewaltdelikte, diesmal verzeichnet die Polizei einen Rückgang von 51 auf 29 Fälle von Gewalt. Die Gesamtzahl politisch motivierter Kriminalität mit linkem Hintergrund ist aber ebenfalls deutlich gestiegen, um 48 Prozent.
Mehr Anzeigen bei politischen Straftaten
Die Polizei nennt mehrere mögliche Gründe für den Anstieg der Fallzahlen: Es gebe eine höhere Sensibilität und ein verändertes Anzeigeverhalten, gerade bei Beleidigungen im Internet.
Außerdem hätten die im Jahr 2024 noch bevorstehenden Wahlen für die Bürgerschaft und den Bundestag die Zahlen in die Höhe getrieben. Mittlerweile gebe es auch mehr Möglichkeiten, Hate-Crime zu melden, beispielsweise durch Anzeigenportale im Netz.
Erst am Dienstag hatte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die bundesweiten Zahlen zu politisch motivierter Kriminalität (PMK) vorgestellt. Bundesweit sind die Zahlen um 40 Prozent gestiegen, die Hälfte der Vorfälle wird dem rechten Spektrum zugeordnet.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 25.05.2025 | 15:00 Uhr