
Hamburg Gut 1.600 Gäste bei Nachhaltigkeits-Konferenz in Hamburg
Wie kann die Gesellschaft nachhaltiger werden? Darum geht es in den kommenden Tagen in Hamburg. Bei einer internationalen Konferenz und bei vielen Veranstaltungen sind auch die Ideen der Bürgerinnen und Bürger gefragt.
Gut 1.600 Gäste aus 113 Ländern sind zur "Hamburg Sustainability Conference" in die Handelskammer gekommen, darunter Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) und die Premierministerin des Kongo. Das Ziel sei klar, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). "Die Länder der Welt zusammenzubringen. Denn der globale Klimawandel, die globalen Belastungen von Natur und Umwelt, lassen sich nur weltweit in Kooperationen mit allen lösen", sagte Tschentscher.
Deutschland gründet Nord-Süd-Kommission
Am Dienstag kündigte Vizekanzler und Finanzminister Klingbeil auf der Konferenz an, dass Deutschland eine neue Nord-Süd-Kommission gründen werde. Sie soll ein Forum werden, in dem sich ärmere und reichere Länder regelmäßig austauschen können. Konkrete Ziele nannte Klingbeil allerdings nicht.
Bekämpfung von Armut und Ungleichheit
Bereits bei der Eröffnung der internationalen Nachhaltigkeitskonferenz am Montag sagte die neue Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD), dass die internationale Zusammenarbeit aktuell wichtiger denn je sei.
Klimaschutz, Bekämpfung von Armut und Ungleichheit, Bildung oder Frauenrechte: 17 Punkte umfasst die Liste der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Und diese Ziele zu erreichen sei schwieriger geworden, seitdem in den USA wieder Donald Trump als Präsident regiert und sich die USA aus vielen internationalen Programmen zurückgezogen haben, sagte Alabali-Radovan. "Ganz unmittelbar geht es um das Leben von Millionen Menschen es geht um verlorene Bildungschancen, es geht um besiegt geglaubte Krankheiten, die plötzlich wieder ausbrechen, um das Voranschreiten des Klimawandels und es geht um Hungersnöte", betonte sie.
Erklärung zu verantwortungsvoller KI unterzeichnet
Am Montag war auch die "Hamburger Erklärung zu verantwortungsvoller Künstlicher Intelligenz" unterzeichnet worden. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verpflichtet sich darin, etwa in Afrika, Zehntausenden Menschen den Umgang mit KI beizubringen. Auch am Dienstag sind weitere Absichtserklärungen geplant, unter anderem soll eine globale Allianz gegen Ungleichheit auf den Weg gebracht werden.
Die Nachhaltigkeitskonferenz der Vereinten Nationen findet bereits zum zweiten Mal in Hamburg statt.
100 Veranstaltungen bei Nachhaltigkeitswoche
"Sechs Tage, 100 Veranstaltungen, eine Idee: Wir machen Zukunft. Und zwar gemeinsam" - das ist das Motto der ersten "Hamburg Sustainability Week", die bis zum 6. Juni im Rahmen der "Hamburg Sustainability Conference" stattfindet. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) eröffnete diese am Sonntagabend in der Hauptkirche St. Katharinen.
Alle Menschen sind beim Thema Nachhaltigkeit gefragt
"Letztlich brauchen wir nicht nur Regierungen, die Wirtschaft und Internationale Organisationen. Wir brauchen wirklich auf kommunaler Ebene alle Menschen, die diesen Gedanken der Nachhaltigkeit verinnerlichen und in der Umsetzung dann auch mit bewegen", sagte Tschentscher.
Vorab sagte auch die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne): "Nachhaltigkeit heißt Kultur, heißt Arbeitsplatz, heißt Wohnraum, heißt Umweltschutz." Ein Querschnittsthema, das nur gemeinschaftlich bewegt werden könne, so Fegebank. Bei öffentlichen Workshops, Führungen und Diskussionsrunden sollen deshalb auch die Hamburgerinnen und Hamburger ihre Ideen einbringen können, Initiativen kennenlernen und zu dem Thema ins Gespräch kommen.
Umfangreiches Programm mit Führungen und Workshops
Auf dem Programm stehen etwa eine Führung über Hamburgs Gründächer, ein Planspiel für Schulklassen, ein Speeddating mit Nachhaltigkeitsakteuren der Stadt, ein Pub-Quiz der HAW und ein Workshop zum flexiblen Wohnen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 02.06.2025 | 18:00 Uhr