
Brandenburg Premiere: Staatstheater Cottbus bringt Streit um Tesla-Fabrik Grünheide auf die Bühne
Das US-amerikanische Unternehmen Tesla wird Thema eines Bühnenstücks im Staatstheater Cottbus. "Tesla, die Spree und der Kirschgarten" wird als letzte Schauspiel-Premiere der Saison am Samstag in der Kammerbühne uraufgeführt, teilte das Theater am Donnerstag mit.
Es sei ein Stück nach Motiven von Anton Tschechows "Der Kirschgarten", ein Werk über den Abschied von einem geliebten Stück Natur. "Auf der Folie dieses Klassikers schreibt der Autor Fritz Kater, der beharrliche Sinnsucher, der immer wieder auf die großen Fragen des Lebens zusteuert, den 'Kirschgarten' um – auf heute, auf Brandenburg, auf die Zukunft", heißt es vom Theater.
Dystopische Zukunft
Damit schafft es der Konflikt um den Bau des Tesla-Werks in Grünheide (Oder-Spree) mit den unterschiedlichen Sichtweisen von Befürwortern und Gegnern auf die Bühne. "Das Theater steht auf keinen Fall auf einer Seite", sagte Regisseur ist Armin Petras dem rbb. "Das Theater ist dazu da, einen Streit zu präsentieren und möglichst unterhaltsam und erkenntnisreich die verschiedenen Seiten zu beschreiben."
Tschechows Stück hat laut Petras viel mit Tesla in Brandenburg zu tun. Im Kirschgarten werde eine ganze Kirschplantage für Datschen von Großstädtern zerstört. "Bei Tesla wird ein ziemlich großer Wald für Industrie abgeholzt."
Im Cottbuser Stück stehe der Garten an der Spree. Ranewskajas Heimat ist nun Brandenburg, Lopachin ist als leitender Angestellter von Tesla zu Geld gekommen. "Auch die Aktivist*innen der Vulkangruppe mischten in der Geschichte mit und die Klimakatastrophe schicke erste
Boten voraus", teilte das Staatstheater mit.
Später löse sich der Text von der Tschechow-Folie und das Stück spiele in einer dystopischen Zukunft auf einem vergifteten Planeten mit Menschen, die in Bunkern ums Überleben kämpfen. "Rettung könnten die Spaceship-Missionen von Tesla versprechen, auf die sich auch eine der Ranewskaja-Töchter begeben hat." Im Weltall werde nach einem alternativen Planeten gesucht.
Die Premiere am Samstag ist ausverkauft. Weitere Aufführungen sind am 31. Mai, am 24. Juni und am 13. Juli geplant.
Sendung: Antenne Brandenburg, 23.05.2025, 15:10 Uhr