
Brandenburg Berlin Länder fordern besseren Ersatzverkehr auf Bahnstrecke Berlin-Hamburg
Von August 2025 bis April 2026 wird die Bahnstrecke Berlin-Hamburg wegen Sanierung gesperrt. Die betroffenen Bundesländer mahnen einen akzeptablen Ersatzverkehr an - inklusive einer verlässlichen Finanzierung.
Wenige Wochen vor Beginn der Generalsanierung der Ferngleisstrecke Hamburg-Berlin fordern die betroffenen Bundesländer "angemessene Ersatzverkehre". In einem Brief an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) erklären sie, dass der Schienenersatzverkehr während der neunmonatigen Vollsperrung besser organisiert werden müsse.
Zwar habe es ursprüngliche Absprachen zwischen Bund, Ländern und der Deutschen Bahn gegeben, Einigungen über die dargelegten Probleme aber gebe es nicht. Die Bahn müsse Verkehre für alle betroffenen Kommunen und Regionen an den von den Totalsperrungen betroffenen Strecken anbieten, heißt es in dem Schreiben der Länder Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Der Brief ist auf den 19. Mai datiert und wurde am Dienstag veröffentlicht. Zuerst hatten der "Nordkurier"und der "Tagesspiegel" darüber berichtet.

230 Züge und 30.000 Fahrgäste pro Tag
Auch müsse der Ersatzverkehr auf der Straße und der Schiene verlässlich finanziert werden, und es müsse ausreichend Kapazitäten für den Güterverkehr auf Umleitungsrouten geben, so die Forderung der Länder.
Der Streckenabschnitt zwischen Berlin und Hamburg soll von August 2025 bis April 2026 komplett gesperrt und rundum saniert werden. Mit 230 Zügen und bis zu 30.000 Fahrgästen pro Tag handelt es sich um eine der wichtigsten Direktverbindungen. Die Strecke ist rund 280
Kilometer lang.
Bahn: Mehr als 170 Busse im Ersatzverkehr unterwegs
Während der Sperrung werden im Fernverkehr die Züge über Stendal, Uelzen und Salzwedel umgeleitet. Für Fahrgäste bedeutet das eine längere Fahrzeit von 45 Minuten. Im Nahverkehr sollen einige Regio-Linien für schnelle Zugverbindungen nach Berlin und Hamburg sorgen. Die entfallenden Halte werden von Bussen angefahren - teils mit erheblich längeren Fahrzeiten.
Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) erklärte, er unterstütze die Einrichtung eines "Korridorbeirats", also einer Art Arbeitsgruppe betroffener Länder, der Kommunen, der Bahn und weiterer Akteure. So könne gewährleistet werden, dass alle Betroffenen Mitsprache erhalten.
Die Deutsche Bahn betonte, dass Reisende während der gesamten Sanierung im Regional- und Fernverkehr mobil blieben. "Für den Regionalverkehr hat die DB gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen und den sieben zuständigen Aufgabenträgern ein Konzept erarbeitet." Als Ersatz für ausfallende Zugverbindungen seien mehr als 170 Busse unterwegs. "Die Buslinien werden durch die Aufgabenträger der Länder bestellt."
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.05.2025, 15 Uhr