
Brandenburg Potsdamer "Kreml": Milliardär Hasso Plattner plant Uni-Campus auf Brauhausberg
Aus einer Brandruine in Potsdam könnte künftig ein Uni-Campus werden. Der Software-Milliardär und Mäzen Hasso Plattner plant auf dem Gelände des ehemaligen Landtags ein neues Wissenschaftsprojekt. Am Montag sollen Details vorgestellt werden.
Der Software-Milliardär und Mäzen Hasso Plattner will das Gelände mit dem ehemaligen Landtagsgebäude auf dem Brauhausberg in Potsdam zu einem Universitäts-Campus umbauen. Das geht aus Informationen der Deutschen Presse-Agentur hervor. Zuerst berichteten "Bild" und Berliner "B.Z." am Sonntag darüber. Details sollen am Montag vorgestellt werden.
Der 81-Jährige, einst Mitbegründer des Software-Konzerns SAP, ist seit langem als Mäzen für Wissenschaft und Kunst bekannt. Der alte Landtag und das inzwischen verfallene Gelände in herausgehobener Lage gehören zur Geschichte Potsdams und Brandenburgs.
Wissenschaftsprojekt wird am Montag vorgestellt
Das neue Projekt auf dem Areal wird am Montag an der Universität Potsdam gemeinsam mit der Hasso Plattner Stiftung vorgestellt. Das teilte die Staatskanzlei kurzfristig mit.
Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) will sich dabei zur "Stärkung der Brandenburger Wissenschaftslandschaft" äußern, wie es hieß. "Bild" und "B.Z." berichteten, Plattner wolle den verfallenen früheren Landtag auf dem Brauhausberg über der Stadtmitte sanieren und mit Neubauten zum vierten Campus der Universität Potsdam machen.
Plattner, der in Potsdam lebt, etablierte in der brandenburgischen Landeshauptstadt bereits das Hasso-Plattner-Institut als IT-Forschungseinrichtung. 2017 eröffnete er das Kunstmuseum Barberini mit einer großen Sammlung impressionistischer Werke, 2022 folgte das Kunsthaus Minsk.

Gelände in herausgehobener Lage inzwischen verfallen
Auf dem Brauhausberg tagte bis 2013 der Brandenburger Landtag. In der DDR beherbergte das weithin sichtbare Gebäude die SED-Bezirks- und Kreisleitung. Der Bau wurde daher - auch wegen seiner Fassade aus rotem Backstein - von manchen als "Kreml" oder "Potsdamder Kreml" bezeichnet. Seit vielen Jahren steht das Gebäude leer. Planungen und Ankündigungen für eine neue Nutzung gab es bereits mehrere, zuletzt war eine Wohn-Nutzung im Gespräch.
Im August 2023 war in dem denkmalgeschützten Gebäude ein großes Feuer ausgebrochen. Dabei stürzte der Dachstuhl ein. Immer wieder kam es auch zu Beschädigungen auf dem Gelände wegen Vandalismus.
Sendung: Brandenburg Aktuell, 01.06.2025, 20 Uhr