
Brandenburg 24. August bis 14. September: Lausitz-Festival widmet sich Shakespeare, Brecht und römischem Feldherr
Beim diesjährigen Lausitz-Festival wollen Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt vom 24. August bis 14. September die Region wieder in eine große Bühne verwandeln. Das Festival wird bereits zum sechsten Mal stattfinden - dieses Jahr unter dem Motto "unsbewusst", wie die Veranstalter am Dienstag in Cottbus bekanntgaben. Das Motto solle das "Wir" und die Gemeinschaft in den Fokus stellen.
Das Festival bietet neben Tanz, Theater und Konzerten und einem philosophischen Gesprächsformat unter anderem szenische Lesungen. Die Veranstaltungen finden an oft ungewöhnlichen Spielorten statt - darunter alte Fabriken, Kirchen und ein ehemaliges Bergwerk. Einige der Stücke wurden extra für das Festival inszeniert.
Aufstieg und Fall eines Kriegers
Unter anderem widmet sich der Berliner Radiomoderator und Theatermacher Jürgen Kuttner dem römischen Feldherrn Coriolanus. Der Titel der Inszenierung lautet den Veranstaltern zufolge "Es kotzt mich an. Ihr Kroppzeug! - Forster Bürger proben den Coriolan".
Aufgeführt wird das Stück im Forster Hof in Forst (Lausitz), wo einst das Stadttheater zu Hause war. Auf der Bühne stehe auch ein Chor mit Bürgern der Stadt.
Kuttner, 1958 in Ost-Berlin geboren, war viele Jahre lang Moderator bei Fritz vom rbb und ist ein vielbeschäftigter Theatermann. Bis heute gehören seine "Videoschnipsel"-Abende an der Volksbühne zum Programm.
Auch in Schwedt nutzt er viel vorhandenes Material, darunter Texte von William Shakespeare, Bertolt Brecht, Günter Grass und Heiner Müller. Er sammle Stoff über den Feldherrn Corolianus von der Antike bis heute und setze diesen kaleidoskopartig zusammen, hieß es.

Eine Aufführung schon ausverkauft
Eröffnet wird das Festival mit einer Uraufführung in der ältesten noch funktionstüchtigen Brikettfabrik der Welt in Domsdorf, die heute ein Technisches Denkmal ist. Das Stück "Sonettfabrik" basiert textlich auf Sonetten des Dichters William Shakespeare. "Es erwartet uns ein ganz besonders magischer Ort", sagte der österreichische Autor Michael Sturminger, der Regie führte.
Ein Comeback feiert "Othello/Die Fremden", ebenfalls von Shakespeare. Eine Aufführung davon ist schon ausverkauft - die erste in diesem Jahr, wie es hieß.