
Berlin Verein "Moabit hilft" verlässt Sitz in der Berliner Turmstraße - setzt Arbeit aber fort
Der Berliner Verein "Moabit hilft" verlässt bis spätestens zum 15. Juni seinen Stammsitz in der Turmstraße. Das teilte der Verein am Donnerstag mit.
"'Moabit hilft' hat sich entschlossen, kein Geld mehr für Miete und Betriebskosten ausgeben zu wollen", sagte die Geschäftsführerin des Vereins, Diana Henniges, dem rbb.
Seine Arbeit für Geflüchtete will der Verein demnach jedoch in verschiedenen Co-Working-Spaces fortsetzen, die dem Verein von verschiedenen Seiten schon länger kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Kleiderkammer werde allerdings aufgelöst, so Henniges.
Ob der Verein wieder eigene Räume beziehen wird, sei noch nicht entschieden. Aktuell würden zwei Angebote in Mitte geprüft.

Verein erlangte im Zuge der Flüchtlingssituation 2015 Bekannheit
Vor der Entscheidung war mit der landeseigenen Berliner Immobilien GmbH (BIM) verhandelt worden, die das Gebäude in der Turmstraße vermietet. Die BIM sei "Moabit hilft" zuletzt preislich entgegengekommen, insgesamt hätten die Räume aber immer noch 1.500 Euro monatlich gekostet, die aus Spenden finanziert werden müssten, so Henniges.
"Moabit hilft" beklagt, das Land Berlin bekenne sich nicht zur Arbeit des Vereins. Die BIM wollte sich nicht zu den Verhandlungen äußern.
Der Verein wurde 2013 gegründet und erlangte vor allem im Zuge der teils chaotischen Situation im Jahr 2015 Bekanntheit, als Berlin innerhalb kurzer Zeit zahlreiche Geflüchtete aufnehmen musste. Die Freiwilligen leisteten humanitäre Hilfe und setzten soziale Projekte auf.
Auch nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine, in dessen Folge viele Geflüchtete nach Berlin kamen, war "Moabit hilft" bei der Versorgung der Menschen vor allem am Hauptbahnhof und am Zentralen Omnisbusbahnhof aktiv. Der Verein übte allerdings auch immer wieder scharfe Kritik an der Landesregierung.
Sendung: Fritz, 23.05.2025, 12 Uhr