
Berlin Innensenatorin Spranger fordert Aufklärung nach Messerangriff in Berlin-Neukölln
Nach der Messertat vor einer Polizeiwache in Neukölln erwartet Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) Aufklärung im Abgeordnetenhaus.
Ein Polizist war am Freitagabend durch einen Messerstich schwer verletzt worden, der Tatverdächtige kam kurz darauf frei. Laut der Innensenatorin führte "eindeutiges Beweismaterial" zu der Entlassungs-Entscheidung. Konkreter wurde Spranger am Montag nicht.
Sie habe diese Entscheidung hinterfragt, betonte Spranger im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses und verwies darauf, die Hoheit über das Verfahren liege bei der Staatsanwaltschaft. "Ich habe das am Wochenende mit der Justizsenatorin besprochen, ich vertraue darauf, dass der Sachverhalt vollständig aufgeklärt wird."

Justizsenatorin soll sich im Rechtsausschuss äußern
Die Innensenatorin machte deutlich, dass sie eine Bewertung des Falls durch Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) im Rechtsausschuss am Mittwoch erwartet. Alle juristischen Möglichkeiten müssten ausgeschöpft werden, sagte Spranger.
Nach Informationen des "Tagesspiegel" könnte unvorsichtiges Verhalten des Polizisten dazu beigetragen haben, dass es zu dem Messerstich kam. Eine Tötungsabsicht ist auf einem Video der Tat offenbar nicht erkennbar.
Innensenatorin Spranger betonte allerdings, es gebe "keine Rechtfertigung, ein Messer griffbereit in der Öffentlichkeit mitzuführen". "Wer Messer zugriffsbereit mit sich führt, warum auch immer, trägt erhebliche Mitverantwortung für das, was dieses Messer in seiner Hand anrichten kann."
Der schwer verletzte Polizist ist nach einer Not-Operation inzwischen wieder zuhause.
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