
Bayern Serie von Drohmails gegen dutzende Schulen in Bayern
Eine bundesweite Serie von Mails mit Bombendrohungen versetzen Schulen in ganz Deutschland in Unruhe. Am Montag sind allein in Bayern 40 Drohschreiben an unterschiedlichen Schulen eingegangen. Ermittler sprechen von einer "Drohwelle".
Schulen in ganz Deutschland sind in Alarm: Bundesweit landen seit Tagen Mails mit Bombendrohungen in den Mail-Postfächern von Schulen. Auch in Bayern habe es zahlreiche gleichlautende Bombendrohungen gegeben, teilte ein Sprecher des Landeskriminalamts auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. Insgesamt seien im bayerischen Raum bislang mehr als 40 Drohschreiben an unterschiedlichen Schulen eingegangen. "Es bestehen derzeit keine Hinweise auf eine direkte Beteiligung oder einen konkreten Bezug des Schreibers zu den betroffenen Schulen", betonte der Sprecher.
Wer sind die Absender? Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Die Ermittlungen zu den Urhebern liefen bei den zuständigen Polizeidienststellen bayernweit mit Hochdruck. Das Landeskriminalamt sei eingebunden und stehe zudem auch in engem Kontakt zum Bundeskriminalamt.
Allein am Montag gingen an mehr als 20 Schulen in Schwaben, überwiegend in Augsburg, Bombendrohungen ein - per Mail und mit einem ähnlich lautenden Inhalt. Jede einzelne Mitteilung werde geprüft und bewertet, hieß es. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord gab aber Entwarnung: "Nach polizeilicher Prüfung wird derzeit von keiner Ernsthaftigkeit der Meldungen ausgegangen." Nach aktuellen Erkenntnissen bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung.
Drohmails bereits seit vergangener Woche in ganz Bayern
Vergangene Woche hatte es bereits Drohungen gegen Schulen in München, in Niederbayern und weiteren bayerischen Regierungsbezirken gegeben.
Ermittler gehen von einem bundesweiten Phänomen aus, auch ein Zusammenhang mit Abiturprüfungen wird nicht ausgeschlossen. Ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts sagte in der vergangenen Woche, vieles deute auf eine gezielte, bundesweite Aktion hin. Die Inhalte der Mails seien sehr ähnlich. Zu Details wollte er sich nicht äußern.
Ermittler sprechen von "Drohwelle" - auch Österreich betroffen
Allein in Baden-Württemberg gingen am Montag 180 gleichlautende Mails mit Bombendrohungen ein, wie das Landeskriminalamt in Stuttgart mitteilte. In Rheinland-Pfalz waren mindestens 50 Schulen betroffen. Ein Polizeisprecher sprach von einer "Drohwelle". In Thüringen meldete die Landespolizeidirektion Drohmails an 36 Schulen, in Berlin waren nach Angaben einer Polizeisprecherin zunächst 13 Schulen betroffen. Aus Brandenburg wurden 22 Meldungen bekannt.
Auch viele Bildungseinrichtungen im benachbarten Österreich erhielten Drohschreiben. In den vergangenen drei Tagen seien mehr als 50 Einrichtungen, vorwiegend Schulen, betroffen gewesen, sagte der Chef der österreichischen Verfassungsschutzbehörde (DSN), Omar Haijawi-Pirchner.
Immer wieder erreichen Schulen Mails mit Bedrohungen - zuletzt ein Gymnasium in Eschenbach in der Oberpfalz Anfang Mai. Das Gymnasium sowie die benachbarte Wirtschaftsschule wurden deshalb evakuiert. Den Absendern drohen empfindliche Strafen: Wer eine solche Mail verfasst, kann dafür wegen "Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten" mit einer dreijährigen Freiheitsstrafe belegt werden. Auch Geldbußen sind möglich.
Mit Informationen von dpa.
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Quelle: Regionalnachrichten aus Schwaben 26.05.2025 - 16:00 Uhr