Vier Polizistinnen und Polizisten kauern in Warnwesten auf einer Wiese, während neben ihnen ein Hubschrauber landet. Die Bundespolizei setzt auch Hubschrauber zur Überwachung der Grenzen ein.

Bayern Pop-up-Grenzkontrollen: Bundespolizei kommt per Hubschrauber

Stand: 15.05.2025 11:29 Uhr

Seit einer Woche werden an deutschen Grenzen Asylbewerber abgewiesen, wenn sie nicht schwanger, schwer krank oder als Minderjährige allein unterwegs sind. Die Bundespolizei zieht alle Register, um die Grenzen zu überwachen - auch mit Hubschraubern.

Von Margit Ringer

Auf einer Wiese direkt an der tschechischen Grenze, ein paar Kilometer hinter Waldsassen im Landkreis Tirschenreuth, landet ein blauer Eurocopter der Bundespolizei. Fünf Polizisten springen heraus und machen sich die wenige Hundert Meter auf den Weg zur Kontrollstelle des Grenzübergangs Waldsassen - eine spontane, flexible Grenzkontrolle.

Bundespolizisten kommen per Heli

Der Grenzübergang Waldsassen wird von der Bundespolizei nicht rund um die Uhr besetzt. Er zählt zu den kleineren Übergängen entlang der 350 Kilometer langen bayerisch-tschechischen Grenze und kann als "Schlupfloch" dienen für diejenigen, die die großen Kontrollstellen umfahren. Um das einzuschränken, kamen die Bundespolizisten gestern aus der Luft.

Bei der sogenannten Hubschraubersprungfahndung setzt ein Heli die Mannschaft ab, die Bundespolizisten kontrollieren eine gewisse Zeit und werden vom Hubschrauber an einen nächsten Kontrollpunkt entlang der Grenze gebracht.

Auch aus der Luft die Grenze im Blick

Diese "Popup-Grenzkontrollen" machen die Bundespolizei unberechenbarer, denn sie finden schon länger regelmäßig, aber unangekündigt statt. Die Mannschaft hat am Mittwoch in Waldsassen und an mehreren kleinen Grenzübergängen an der deutsch-tschechischen Grenze kontrolliert. Damit hat sie aus der Luft auch die grüne Grenze verstärkt im Blick.

Die Kontrollen laufen dabei genauso ab wie an allen deutschen Grenzen. Jedes Fahrzeug muss zumindest durch eine Sichtkontrolle. Die Fahnder entscheiden dann, ob und wie intensiv das Fahrzeug gegebenenfalls weiter kontrolliert wird.

Illegale Migration gesunken

Ob und wie viele Asylsuchende in den ersten Tagen nach der Anweisung von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt bereits abgewiesen worden sind an der tschechischen Grenze, gibt die Bundespolizei nicht bekannt. An der bayerisch-tschechischen Grenze gibt es bereits seit Herbst 2023 wieder Grenzkontrollen. Die Zahl an illegalen Migranten sei seitdem deutlich zurück gegangen, bestätigt ein Sprecher der Bundespolizei.

Im 30-Kilometer-Radius an der Grenze kontrollieren neben der Bundespolizei auch die bayerische Grenzpolizei und der Zoll. Für Pendler und Reisende kann das Wartezeiten bedeuten.

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Quelle: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz 15.05.2025 - 08:30 Uhr