In einem zerstörten Trambahnhäuschen nahe der Donnersberger Brücke in München steht ein BMW, dessen Vorderpartie ebenfalls zerstört ist, umgeben von Scherben. Nach dem tödlichen Unfall an einer Münchner Trambahnhaltestelle werden Forderungen laut, Fußgänger besser zu schützen.

Bayern Nach tödlichem Unfall an Haltestelle: Mehr Schutz für Fußgänger?

Stand: 19.05.2025 18:54 Uhr

Eine Tote, mehrere Verletzte, ein völlig zerstörtes Trambahn-Wartehäuschen: Das war die Bilanz eines Unfalls Anfang Mai in München. Forderungen wurden laut, Fußgänger besser zu schützen. Wie die Stadt reagieren wird, ist noch unklar.

Von Birgit Grundner

Nach dem tödlichen Unfall an einer Trambahn-Haltestelle nahe der Donnersberger Brücke in München ist noch unklar, ob und mit welchen konkreten Maßnahmen die Stadt München darauf reagiert. Das hänge "maßgeblich von den Erkenntnissen des derzeit laufenden, staatsanwaltschaftlich beauftragten Unfallgutachtens ab", teilte das Mobilitätsreferat auf BR-Anfrage mit.

Erst dann sei "eine fundierte Bewertung möglicher infrastruktureller Ursachen" möglich. Sollte es Hinweise auf sicherheitsrelevante Defizite geben, würden diese "selbstverständlich sorgfältig geprüft und notwendige Schritte eingeleitet", so eine Sprecherin des Referats.

Vereine fordern mehr Schutz für Fußgänger

Vor wenigen Tagen hatte der Verein "Straßenbahnfreunde München" die Stadt aufgefordert, die Sicherheit für Fußgänger an Haltestellen und generell in der Stadt zu erhöhen. So könnten Fahrbahnen in Haltestellenbereichen verschmälert werden, um eine geringe Geschwindigkeit von Autos zu erzwingen, hieß es in einer Mitteilung.

Auch müssten die eingeschränkte Nutzung von SUVs und Jeeps im Stadtgebiet diskutiert und Fehlverhalten konsequent geahndet werden: "Es ist täglich an Haltestellen zu beobachten, dass Autos stehende Busse und Bahnen verbotswidrig links auf der Gegenspur überholen". Nicht zuletzt müsse Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet eingeführt werden. Davor hatte bereits der Fahrgastverband Pro Bahn Schutzmaßnahmen verlangt. Konkret sprach er sich etwa für Poller, und Geschwindigkeitsreduzierungen aus.

Ziel der Stadt: Keine Verkehrstoten mehr

Am 7. Mai war ein Auto in das Wartehäuschen einer Trambahn-Haltestelle neben der Donnersberger Brücke gefahren. Sieben Menschen wurden verletzt, eine 22-Jährige starb eine Woche nach dem Unfall im Krankenhaus.

Die Stadt nehme solche Vorfälle sehr ernst, versichert die Referatssprecherin. Oberste Leitlinie in der Verkehrssicherheitsarbeit sei die "Vision Zero" – also "das klare Ziel, langfristig keine Toten oder Schwerverletzten im Straßenverkehr mehr zu verzeichnen". Das bedeute, kontinuierlich daran zu arbeiten, "den Straßenraum so zu gestalten, dass auch menschliche Fehler nicht zu schwerwiegenden Folgen führen".   

Im Video: Studentin stirbt nach Unfall an Trambahn-Haltestelle

07.05.2025, Bayern, München: Polizisten und Rettungskräfte stehen neben dem Unfallfahrzeug in den Glassplittern einer Haltestelle.

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Quelle: Regionalnachrichten aus Oberbayern 20.05.2025 - 06:30 Uhr