
Baden-Württemberg Wie ein Imker aus Wiesloch um das Überleben seiner Bienen kämpft
Die Asiatische Hornisse ist auf dem Vormarsch und frisst Bienenvölker. Imker Marcel Widmann aus Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) kämpft mit Tricks gegen die Räuber.
Die Asiatische Hornisse ist eine wachsende Gefahr für Bienenvölker. Imker Marcel Widmann aus Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) hat in den vergangenen beiden Jahren schon rund zwanzig Bienenvölker verloren. Jetzt hat er eine Gittervorrichtung zum Schutz selbst entworfen, druckt sie mit einem 3D-Drucker aus und gibt sie auch an befreundete Imker weiter.

Die Asiatische Hornisse zeichnet sich durch eine dunklere Färbung aus
Drei Hornissen-Königinnen gefangen
In diesem Jahr hat Marcel Widmann schon drei Königinnen der Asiatischen Hornisse gefangen und so verhindert, dass sie Nester bauen und neue Völker entstehen. Denn das eingewanderte Insekt ist eine große Gefahr für Bienen, die ihnen als Futter dienen. Seit 2014 gibt es die Asiatische Hornisse in Deutschland, doch in den letzten beiden Jahren hat sie sich besonders stark verbreitet. Sie ist dunkler als ihre europäische Verwandte, hat eine schwarze Grundfärbung.

Fast 1.500 Nester der Asiatischen Hornisse in BW gemeldet
Allein in Baden-Württemberg sind fast 1.500 Nester gemeldet worden. Derzeit bauen die Königinnen etwa faustgroße Primärnester, im Sommer entstehen dann, meist hoch in den Bäumen, Sekundärnester mit bis zu einem Meter Durchmesser und mehreren Tausend Tieren.
Die Imkerei "TheHoneyBees" von Marcel Widmann verkauft den Honig nebenher, also nicht hauptberuflich.

Dieses Bienenvolk überlebte gut geschützt
Er und seine Partnerin Jennifer Menrath haben sich inzwischen notgedrungen zu Spezialisten in Sachen Asiatische Hornisse entwickelt. Sie können Nester finden und beseitigen. Das ist nichts für Ungeschulte, betont der Experte.
Hornissen verteidigen ihr Nest aggressiv, ein Angriff könnte im schlimmsten Fall tödlich sein Imker Marcel Widmann, Wiesloch
Sieben Völker in einer Woche getötet
Im vergangenen Jahr hat Widmann seine Bienen noch mit engmaschigem Hasendraht geschützt, anfangs hat das funktioniert, doch im Herbst fraßen sich die Hornissen durch die Schaumstoffbefestigung und töteten in einer Woche sieben Völker.

Das selbstentwickelte Gitter schützt die Bienen zumindest im eigenen Stock.
Die neu entwickelte Gittervorrichtung soll das jetzt verhindern. Wie gut sie funktioniert, zeigt sich in den nächsten Monaten, wenn die Hornissen wieder auf Beutezug gehen. Marcel Widmann und Jennifer Menrath sind aber zuversichtlich. Ihre Liebe zu Bienen lässt sie trotz der hohen Verluste weiterkämpfen.
Sendung am Di., 20.5.2025 11:30 Uhr, Regionalnachrichten Mannheim