Ein 26-Jähriger sitzt vor dem Landgericht Ravensburg auf der Anklagebank. Dem Mann wird unter anderem Genitalverstümmlung vorgeworfen.

Baden-Württemberg Bewährungsstrafe für Genitalverstümmelung der Ex-Freundin

Stand: 26.05.2025 16:08 Uhr

Am Landgericht in Ravensburg ist ein Mann aus Leutkirch am Montagnachmittag zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Er soll die Schamlippen seiner Ex-Freundin verstümmelt haben.

Von Kristina Priebe

Ein 26-jähriger Mann aus Leutkirch im Allgäu (Kreis Ravensburg) ist zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht Ravensburg sah es als erwiesen an, dass der Fachinformatiker seine damalige Partnerin in einer Art ritueller Zeremonie verstümmelt hatte. Zudem wurde er wegen bewaffneten Drogenhandels, Waffenbesitz und Diebstählen verurteilt. Das Gericht sprach der Ex-Partnerin ein Schmerzensgeld in Höhe von 8.000 Euro zu. Zudem muss der Verurteilte 2.000 Euro an die Organisation Terre des Femmes zahlen, die sich gegen Genitalverstümmelung weltweit einsetzt.

Opfer konnte Tragweite der Tat nicht einschätzen

Hintergrund für die Tat ist laut Anklage, dass das Opfer im Gegensatz zum Angeklagten nicht als Jungfrau in die Beziehung kam. Deswegen soll der 26-Jährige der Frau in einer Art Zeremonie den Genitalbereich verstümmelt haben, um sie zu "reinigen", so die Staatsanwaltschaft.

Angeklagter zeigt Reue

Seine damalige Partnerin habe der Tat zwar zugestimmt, deren Tragweite wegen einer seelischen Störung aber nicht einschätzen können, teilte das Landgericht Ravensburg mit. Schließlich zeigte sie ihren jetzigen Ex-Partner an, mit dem sie eine gemeinsame Tochter hat.

Vor Gericht zeigte der Verurteilte Reue. Er habe mehrere Therapien hinter sich und engagiere sich in der Suchthilfe. Das bewertete das Gericht positiv. Zudem habe er das Urteil angenommen und wolle auf Rechtsmittel verzichten.

Sendung am Mo., 26.5.2025 8:30 Uhr, SWR4 BW Studio Friedrichshafen

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