
Baden-Württemberg Pforzheim: Tödlicher Brand in Klinikum wird bald vor Gericht verhandelt
Der tödliche Brand im Pforzheimer Helios-Klinikum vor zwei Jahren wird demnächst vor dem Landgericht Karlsruhe verhandelt. Das Gericht hat das Hauptverfahren eröffnet.
Vor zwei Jahren starb bei einem Feuer in der Notaufnahme des Pforzheimer Helios-Klinikums ein 58 Jahre alter Mann. Die Staatsanwaltschaft macht dafür vier Klinik-Mitarbeiter verantwortlich. Zwei Ärzte und zwei Pflegekräfte. Sie sollen sich demnächst vor dem Landgericht Karlsruhe verantworten.
Brand in Notaufnahme: Betrunkener Mann starb bei Feuer
Den Angeklagten wird unter anderem Freiheitsberaubung mit Todesfolge vorgeworfen. Sie sollen am Abend des 2. Mai 2023 den 58-jährigen Patienten in seinem Bett fixiert haben. Der Mann war nach einem Sturz in betrunkenem Zustand eingeliefert worden. In der Notaufnahme randalierte er, woraufhin er von den Angeklagten in seinem Bett fixiert wurde. Als der Mann die Gurte mit einem Feuerzeug durchtrennen wollte, entstand ein Brand, in dessen Folge er zu Tode kam.
Vorwurf: Patient im Helios-Klinikum blieb stundenlang unbeaufsichtigt
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der fixierte Patient über mehrere Stunden hinweg unbeaufsichtigt war. Zudem habe für die Fixierung keine richterliche Genehmigung vorgelegen, wie sie eigentlich vorgeschrieben sei.
Neben den vier Angeklagten wurde auch gegen weitere Beschäftigte der Klinik ermittelt. Dabei handelt es sich um einen Arzt und zwei Krankenpflegerinnen. Das Gericht hat die Anklage nicht zugelassen. Es fehle ein hinreichender Tatverdacht. Gegen weitere Beschuldigte waren die Ermittlungen schon früher eingestellt worden.
Laut einem Gerichtssprecher beginnt der Prozess vermutlich nach der Sommerpause.
Sendung am Fr., 16.5.2025 14:30 Uhr, SWR4 BW Studio Karlsruhe