Baden-Württemberg
Täter flüchtig: 25-Jähriger in Göppingen durch Schüsse schwer verletzt
Stand: 18.05.2025 11:25 Uhr
In Göppingen fahndet die Polizei derzeit nach zwei Männern. Einer von ihnen soll am Samstagabend Schüsse abgegeben und dabei einen 25-Jährigen schwer verletzt haben.
Am späten Samstagabend ist ein junger Mann in Göppingen durch Schüsse schwer verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, fahnden die Beamten seitdem nach den Tätern. Der Bereich um den Tatort wurde weiträumig abgesperrt.
Täter auf der Flucht
Laut Polizei war der 25-Jährige gegen 22 Uhr mit einer Gruppe zu Fuß in Göppingen unterwegs. Dabei trafen sie wohl auf zwei bisher unbekannte Männer. Demnach sprachen sie kurz miteinander, dann gab einer der beiden Männer mehrere Schüsse auf die Gruppe rund um den 25-Jährigen ab. Dieser wurde dabei getroffen und schwer verletzt. Rettungskräfte brachten ihn ins Krankenhaus, dort wurde er operiert. Die beiden Täter konnten flüchten.
Zusammenhang mit kriminellen Gruppen wird geprüft
Die Ermittlungen am Tatort dauerten derzeit an, auch Spezialisten der Kriminalpolizei Ulm seien vor Ort. Der Bereich ist laut Polizei weiträumig abgesperrt. Ein Zusammenhang mit Konflikten von kriminellen Gruppen im Großraum Stuttgart in der Vergangenheit werde geprüft. Eine Sonderkommission ist eingerichtet, so die Polizei.
Hintergrund: Schüsse in der Region Stuttgart
Seit mehr als zwei Jahren fallen immer wieder Schüsse in der Region Stuttgart - fast immer vor Shisha-Bars oder Barbershops, vorwiegend nachts. Immer wieder gibt es Verletzte, auch mindestens einen Toten. Die ersten Schüsse fielen Anfang September 2022 in Mettingen (Kreis Esslingen). Es folgten weitere Vorfälle im Frühjahr 2023 in Ostfildern, Plochingen (hier gleich zwei Mal) und Reichenbach (alle Kreis Esslingen) sowie in Eislingen an der Fils (Kreis Göppingen). Mitte März wurde in Stuttgart-Zuffenhausen geschossen. Am 8. April starb ein 18-Jähriger durch Schüsse in Asperg (Kreis Ludwigsburg). Anfang Juni 2023 wurden zehn Menschen durch den
Anschlag mit einer Handgranate in Altbach (Kreis Esslingen) verletzt.
Im Zuge der Ermittlungen sind seit Ende 2022 inzwischen mehr als 90 Tatverdächtige festgenommen worden (Stand Januar 2025). Ihnen wird unter anderem gefährliche Körperverletzung, versuchter gemeinschaftlicher Mord oder versuchter Totschlag vorgeworfen. Mehr als 300 Durchsuchungen und Kontrollen wurden im Zusammenhang mit der Schuss-Serie durchgeführt sowie mindestens eine Abschiebung. Die Polizei fand unter anderem Messer, eine Maschinenpistole, Schreckschusswaffen, Mengen an Smartphones unbekannter Herkunft, geringe Mengen Rauschgift und Testosteron - und geladene Schusswaffen in Autos. Bei einer Durchsuchung wurden sogar gefälschte Identitätspapiere sichergestellt.
Im Februar 2024 wurde die Prävention im Rahmen der Ermittlungen ausgeweitet. Ein besonderer Schwerpunkt sind laut Landeskriminalamt dabei Brennpunkteinsätze mit intensiven polizeilichen Personen-, Fahrzeug- und Fahndungskontrollmaßnahmen im öffentlichen Raum.
Keine Gefahr für Bevölkerung
Nach Einschätzung der Polizei liegen derzeit keine Hinweise auf eine Gefahr für die Bevölkerung durch die beiden flüchtigen Männer vor.
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