Gesprengter Geldautomat an einem Einkaufsmarkt.

Internationale Ermittlungen Bande von Automatensprengern zerschlagen

Stand: 27.05.2025 17:27 Uhr

Nachts sprengte die Bande Geldautomaten, oft in Deutschland, dann raste sie über die Grenze zurück in die Niederlande. Ermittlern aus beiden Ländern ist es nun gelungen, 18 Verdächtige festzunehmen.

Im Zuge von internationalen Ermittlungen ist in den Niederlanden eine Bande von Geldautomatensprengern ausgehoben worden. Insgesamt 18 Verdächtige, vor allem Niederländer, wurden festgenommen, wie die Polizei in Den Haag mitteilte. Die Bande soll für eine Serie von Sprengungen vor allem in Deutschland verantwortlich sein.

Bei Hausdurchsuchungen stellten die Beamten etwa 360.000 Euro Bargeld sicher, außerdem Krypto-Währung im Wert von mehr als 600.000 Euro. Zudem beschlagnahmten die Ermittler den Angaben zufolge auch Utensilien, die für Angriffe auf Geldautomaten verwendet würden wie Sprengstoff, gefälschte Nummernschilder, Geldzählmaschinen und Autos. In einem Auto entdeckte die Polizei nach eigenen Angaben zwölf Fässer Benzin.

Sondereinheit besteht seit anderthalb Jahren

Anfang 2024 hatte Europol gemeinsam mit Ermittlern aus Deutschland und den Niederlanden eine Sondereinheit eingerichtet. Anlass waren Dutzende Sprengungen von Geldautomaten in Deutschland. Verdächtigt wurde vor allem die nun ausgehobene Bande im Großraum Utrecht.

Nachdem von niederländischen Banken Maßnahmen zum Schutz der Geldautomaten ergriffen worden waren, hatte die Bande offenbar ihr Arbeitsgebiet verlegt, vor allem nach Deutschland. Sie soll aber auch für Sprengungen in der Schweiz, Frankreich und Österreich verantwortlich sein.

Skrupellos und professionell vorgegangen

Die Bande sei skrupellos und sehr professionell vorgegangen, teilte die Polizei mit. Die Detonationen zerstörten der Polizei zufolge meist nicht nur die Automaten, sondern auch Gebäude. Auch Anwohner würden durch solche Attacken gefährdet. Mit schnellen Autos seien die Täter dann zurück in die Niederlande geflohen.

In Deutschland habe die Bande in mehreren Bundesländern Schäden von mindestens 1,5 Millionen Euro verursacht und rund 1,2 Millionen Euro erbeutet.