Aufräumarbeiten nach den Überschwemmungen vor einem Wohnhaus in Glenthorne, Australien.

Regenfälle und Überschwemmungen Tausende Menschen in Australien weiter ohne Strom

Stand: 24.05.2025 12:43 Uhr

Die schweren Regenfälle an Australiens Ostküste sind weitergezogen - doch zahlreiche Gemeinden dort sind immer noch von der Außenwelt abgeschnitten. Ministerpräsident Albanese mahnt: Die Flutwarnungen für das Gebiet gelten weiter.

Nach tagelangen schweren Regenfällen im Südosten Australiens sind Tausende Menschen weiter von der Stromversorgung abgeschnitten. Bis zu 10.000 Gebäude wurden im Bundesstaat New South Wales durch die Überschwemmungen beschädigt, wie die Behörden mitteilten. Zahlreiche Gemeinden mit insgesamt rund 50.000 Einwohnern waren demnach weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten.

"Wir werden diejenigen, die isoliert sind, über Land, Wasser und die Luft versorgen", sagte ein Leiter der Rettungskräfte. Er rief die Betroffenen dazu auf, sich an einem sicheren Ort aufzuhalten und nicht durch das Flutwasser zu fahren.

Karte mit Australien, Sydney und New South Wales

Fünf Menschen in Fluten gestorben

Ministerpräsident Anthony Albanese musste einen Ortsbesuch in Taree nördlich von Sydney zunächst wegen der schwierigen Zugangsbedingungen absagen. "Die Lage bleibt schwierig, Flutwarnungen und Evakuierungsaufforderungen gelten weiterhin", schrieb Albanese im Onlinedienst X. 

Die Zahl der Todesopfer hatte sich am Freitag auf fünf erhöht. Polizeiangaben zufolge entdeckten Einsatzkräfte die Leiche eines 80-jährigen Mannes auf seinem überschwemmten Grundstück.

Drei weitere Opfer waren zuvor in ihren Autos von den Fluten überrascht worden und ertrunken. Ein 63-Jähriger war bereits am Mittwoch in seinem überfluteten Haus in der Gemeinde Moto tot aufgefunden worden, etwa 250 Kilometer nördlich von Sydney. 

Mehr als 600 Rettungseinsätze

Nach den tagelangen schweren Regenfällen waren am Freitag die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in ihre verwüsteten Häuser zurückgekehrt. Im Norden des Bundesstaates New South Wales an der australischen Ostküste war binnen drei Tagen so viel Regen gefallen wie normalerweise in einem halben Jahr.

Flüsse traten über die Ufer und überschwemmten ganze Ortschaften. Menschen retteten sich auf die Dächer ihrer Autos und Häuser. Retter mussten mehr als 600 Menschen in Sicherheit bringen. Die Einsatzkräfte waren unter anderem mit Schlauchbooten und Helikoptern im Einsatz.

Pacific Highway streckenweise gesperrt

Viele Straßen sind völlig überschwemmt. Auch der Pacific Highway - eine wichtige Verkehrsader von Sydney nach Brisbane in Queensland - musste streckenweise gesperrt werden.

Viele Tiere waren ebenfalls durch die Wassermassen bedroht, darunter viele Pferde und Kühe, sowie auch bedrohte Arten wie die nur in Australien vorkommenden Tasmanischen Teufel.

Der staatlichen Wetterbehörde zufolge hat das Regengebiet die Hochwasserregion inzwischen verlassen. Es sei unterwegs nach Süden in Richtung der Ostküstenmetropole Sydney. Hier gab es bereits erste Warnungen für einige Vororte. Anwohner etwa in der Ortschaft Cobbitty wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. 

Steigende Temperaturen als Ursache

Wissenschaftlern zufolge führt der Klimawandel zu häufigeren und heftigeren Extremwetterereignissen. In weiten Teilen Australiens, vom trockenen Outback bis zur tropischen Pazifikküste, gab es zuletzt Unwetter.

Dem Wetterdienst zufolge war der Ozean rund um Australien in den vergangenen Monaten "ungewöhnlich warm". Bei steigender Temperatur gibt das Meer durch Verdunstung mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre ab, was zu heftigeren Niederschlägen führen kann.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 24. Mai 2025 um 13:00 Uhr.